Wer eine Heimat sucht, sollte ein Familie gründen.... Ich bin Gemeindereferentin, weil ich in diesem Beruf - punktuell, projektbezogen oder kontinuierlich - in völlig schrägen oder auch wohltuend langweiligen Teams und Netzwerken, mit unterschiedlichsten einzelnen Personen oder mit Gruppen , professionell in einem sinnstiftenden Bereich des Lebens und der Gesellschaft arbeiten und damit einen Teil des Lebensunterhaltes meiner vierköpfigen Familie verdienen kann. Die Qualifikationen, die für die Ausübung des Berufes gebraucht werden, haben mich als 20jährige seinerzeit gereizt und reizen mich auch heute noch. Sie liegen mir und ich konnte sie im Studium und den verschiedenen Ausbildungsphasen, in Fort- und Weiterbildungen und nicht zuletzt in den Jahren der beruflichen Tätigkeit in verschiedenen Bistümern erlernen und vertiefen.
Das „Niemals-stehen-bleiben", weil es immer eine Zukunft gibt, ist die Grundbotschaft der Organisation, für die ich stehe und arbeite. Das Fördern und Fordern von Entwicklung und Zukunftstauglichkeit von Konzepten und Handwerkszeug machen meinen beruflichen Alltag aus und lassen ihn nie langweilig werden. Dies gestalte ich in der Begleitung einzelner Menschen, Gruppierungen und Netzwerken, in der Begleitung, Beratung und Qualifizierung ehrenamtlicher Gestalterinnen und Gestalter von Kirche und dem konzeptionellen Arbeiten in unterschiedlichsten Bezügen.
Alles, was mir in der Kirche eine „Heimat" ermöglicht (hätte), hätte ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin in einem selbstgewählten Bezugsraum von Kirche mit Sicherheit stärker gesucht und erfahren, als als Hauptamtliche. In meinem Beruf schätze ich die Heimatlosigkeit sehr, in der ich verwurzelt bin. Natürlich braucht es auch mein persönliches Zeugnis und Überzeugtsein, aber das braucht es von allen Christinnen und Christen. Ich bringe zusätzlich in meiner Rolle neben verschiedenen Qualifikationen die Haltung der Heimatlosigkeit ein, die mir eine professionelle wertschätzende Distanz ermöglicht. Diese brauche ich, um mit den Menschen und in den Strukturen der Kirche arbeiten zu können und zu wollen. Meine Haltung der verwurzelten Heimatlosigkeit ermöglicht mir wertschätzende Nähe zu vielen Menschen und eine professionelle Beziehung zu Prozessen, Konzepten und Traditionen. – Zumindest arbeite ich daran ...
Verena Krey, Jhg. 1972
1997 – 2007 Gemeindereferentin im Erzbistum Paderborn
2007 – 2011 Gemeindereferentin im Bistum Limburg
seit 2011 Gemeindereferentin im Bistum Mainz
seit 2015 Kirchliche Organisationsberaterin im Bistum
verheiratet, 2 Kinder