Schmuckband Kreuzgang

Die „Pest“ im Spiegel unserer Zeit - Die Veranstaltung wird verschoben. Beginn: 25. März 2021

Datum:
Termin: Samstag, 06.02.21 - 09:30
Art bzw. Nummer:
Von der Modernität des Romans von Albert Camus (1913-1960)
Von:
Dr. Patricia Rehm-Grätzel, Mainz und Prof. Dr. Peter Reifenberg, Mainz
Ort:

 

 

Neue Termine:

25. März, 15. und 29. April 2021, jeweils von 16-18 Uhr


„Der Fremde beschreibt die Blöße des Menschen dem Absurden gegenüber.“ „Die Pest beschreibt die tiefe Gleichwertigkeit der individuellen Standpunkte demselben Absurden gegenüber …“ (Albert Camus, 1942) „Neue Normalität“ und das Wort von „social distancing“ prägen in Pandemie-Zeiten des Corona-Virus unseren Alltag. Eine philosophisch- litararische Vorausschau dieser Entwicklungen schrieb der wirkmächtige französische Autor Albert Camus mit seinem Roman „Die Pest“, die er selbst als Chronik – nach mehr als fünfjähriger Arbeit – bereits 1946 veröffentlichte und damit auf ein großes Echo stieß. „An keinem Buch hat Camus so lange und unter so vielen Qualen gearbeitet“ (Iris Radisch). Die Pest ist eine vielschichtige Metapher, auch schon bei Camus, nicht nur, dass sie das existentialistische Lebensgefühl zum Ausdruck brachte und damit dem Absurden und der Geworfenheit des Daseins Ausdruck verlieh, sie hat auch eine stark politische Dimension, denn: „Jeder Widerstand ist ein Wagnis unter Todesdrohung, jede Solidarität im gemeinsamen Leiden riskiert ihre Strafe“ (Meyer, Albert Camus, 67 f.). Auch bezweckt das Epos eine intensive Erörterung des Bösen auf der Folie der christlichen Heilslehre sowie die Handlungsweisen von Menschen in Krisen- und Pandemiezeiten. Camus zeichnet Charaktere, die aktuelle Handlungsweisen der Menschen heute in gleicher Weise parallelisieren. Lektüre und Exegese des Werks, die wir uns zur Aufgabe machen, stellt nicht nur eine Auseinandersetzung mit Pandemie-Zeiten dar, sondern eine faire Diskussion „Jenseits von Lästerung und Gebet“ mit einer sinnsuchenden, ja säkular anmutenden Gesellschaft und Welt.