Schmuckband Kreuzgang

Skepsis als ein Weg zum inneren Frieden

OstD i.R. Dr. h.c. Kurt Roeske, Mainz

Antike_Säulen (c) pixabay
Antike_Säulen
Datum:
Termin: Mittwoch, 11.03.20 - 19:00
Art bzw. Nummer:
Wege in die Welt der Antike
Ort:
Haus am Dom Mainz
Liebfrauenplatz 8
55116 Mainz

Als die griechischen Stadtstaaten im 4. Jh. v.Chr. in das Königreich der Makedonen integriert wurden, verloren die Menschen ihren Mittel- und Bezugspunkt, die Polis als den Ort, an dem sie etwas galten, den sie politisch mitgestalten konnten. Die Olympischen Götter waren zwar noch präsent – die Polis war zugleich eine Kultgemeinschaft –, aber sie hatten ihre Bedeutung weitgehend eingebüßt. In dieser Zeit entstanden philosophische Schulen, die die Sinnkrise überwinden und den Menschen den Weg zu einem glücklichen, gelingenden Leben weisen sollten. Zu ihnen gehörten die Kyniker, deren prominentester Vertreter Diogenes war, ein antiker Minimalist, und die Skepsis, die gegenüber den letztlich unbeantwortbaren metaphysischen Fragen die Aufmerksamkeit auf das Alltagsleben richtete. Mysterienkulte, allen voran die von Eleusis und Samothrake, waren spätestens seit dem 5. Jh. v. Chr. in der ganzen griechischen Welt bekannt. Seit dem 1. Jh. v. Chr. gewannen sie durch Glücksverheißungen weite Verbreitung im gesamten Imperium Romanum und zahllose Konkurrenz durch die Mysterien der Isis, des Attis, des Mithras, des Sabazios u.v.m. Doch worin bestand das verheißene Glück? In einer Welt vielfältiger religiöser Angebote konnten Christen sich mit einem Glauben durchsetzen, der keinen Bezug zur Polis hatte und der sogar verhieß, alle Grenzen von Geschlecht und Herkunft zu überwinden. Sie gaben vielfältige Antworten auf die Fragen ihrer Zeitgenossen, die einer wachsenden Zahl von Menschen überzeugend erschienen. Nach den Gründen dafür fragt der letzte Vortrag.

Bitte beachten Sie die nachfolgenden Termine:

Mittwoch, 1. April 2020
Die Glücksverheißungen der Mysterien
Prof. Dr. Jürgen Blänsdorf, Mainz

Mittwoch, 22. April 2020
Die Glaubensvorstellungen der frühen Christen
Prof. Dr. Hartmut Leppin, Frankfurt/Main

Kostenbeitrag

5,00 € pro Abend
Studierende bis 27 Jahre kostenfrei.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Programmübersicht