Newsletter des TPI -
Theologisch-Pastorales Institut Mainz


 

Editorial

Liebe Leser*innen,

Gespannt haben wir in den letzten Wochen dem Launch unserer Website www.neuegrundordnung.de am 1. Juli 2024 entgegengefiebert. Die gemeinsam mit unseren Trägerdiözesen entwickelte Website steht in Bezug zu dem mit der Neuformulierung der Grundordnung einhergehenden Perspektivwechsel im kirchlichen Arbeitsrecht: „Katholische Identität“ wird mit der Neufassung der Grundordnung zum gemeinsamen Gestaltungsauftrag der Dienstgemeinschaft. Diesem Auftrag wollen sich die Trägerdiözesen gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden annehmen – und so neue Standards als „moderne Arbeitgeberin“ setzen. Wir sind gespannt, welche Prozesse diese Auseinandersetzung in den Einrichtungen und Abteilungen unserer Diözesen anstoßen wird. Und freuen uns, mit unserem Angebot dazu einen Beitrag zu leisten. Das Anklicken der Website lohnt sich!

Die kommenden Sommerwochen sind für viele Zeit und Raum zum Durchzuatmen, Ausspannen und Energie-Tanken. Solche Zeiten sind auch mit Blick auf Lernprozesse notwendig – denn Lernen ist immer auch verbunden damit, sich anfragen zu lassen, sich Neues oder Anderes zuzumuten, auf Suchprozesse zu gehen und an sich zu arbeiten. Gleichzeitig liegt in solchen Prozessen eine große Ermutigung und Chance. Es ist für uns als Fortbildner*innen ein großes Geschenk, Sie bei solchen Lernprozessen begleiten zu dürfen. Und so freuen wir uns schon sehr auf die nächsten Lerngelegenheiten und weisen in diesem Newsletter gerne bereits auf ein paar ausgewählte Kurse hin. Anmelden lohnt sich!

Wir hoffen, dass Ihnen und euch unser Newsletter anregende Lektüre ist und dass er das ein oder andere passende Lern-Angebot für Sie und euch bereithält! Weitere Kurse sind unserem Flyer sowie unserer Homepage zu entnehmen.

Sonnige Grüße aus dem TPI senden

Dr. Christoph Rüdesheim, Dr. Luisa Fischer, Dr. Regina Heyder, Vy Nguyen und Corinna Schley

Senden Sie diesen Newsletter gerne auch an Kolleg*innen weiter, damit auch diese ihn unter nachfolgendem Link abonnieren können: https://bistummainz.de/bildung/tpi/newsletter/

Die Neue Grundordnung für den Kirchlichen Dienst

Foto Neue Grundordnung

TPI und Trägerdiözesen kooperieren für ein neues Bildungs- und Entwicklungsformat

Seit dem 01. Juli 2024 ist es online: das gemeinsam mit unseren Trägerdiözesen und gobasil entwickelte Fortbildungs- und Informationsangebot zur Neufassung der kirchlichen Grundordnung...
Auf www.neuegrundordnung.de haben nun alle Mitarbeitenden der Diözesen sowie weitere Interessierte die Möglichkeit, sich über ausgewählte Kernaussagen der Grundordnung zu informieren. Die damit formulierten Standards für ein respektvolles, christliches Miteinander werden zukünftig immer mehr die Einrichtungen und Abteilungen der Diözesen prägen. Katholische Kirche kann so eine moderne Arbeitgeberin werden, deren Sendungsauftrag Strahlkraft hat ...
Auf die nun angestoßenen Prozesse sind wir schon sehr gespannt und danken allen herzlich, die an diesem großartigen Projekt mitgewirkt haben und sich auch weiter daran beteiligen!

Neue Abrechnugsmodalitäten für die Kurse des TPI

Die Stiftung Theologisch-Pastorales Institut (jPöR) ist mit ihrer Gründung umsatzsteuerpflichtig für die Leistungen von Übernachtung und Verpflegung, die im Zusammenhang mit Bildungsveranstaltungen anfallen. Diese sind an die „Nutznießer“ weiter zu berechnen. Deshalb weisen die Rechnungen des TPI zusätzlich zum bisherigen Bruttobetrag auch die darin enthaltene Umsatzsteuer (7 bzw. 19%) aus.

Diese Rechnungen erhalten die Teilnehmenden, um dann entsprechend der Fortbildungsvereinbarung gegebenenfalls einen diözesanen Zuschuss zu erhalten.

Beläuft sich dieser Zuschuss auf 100%, d.h. dass eine Abordnung des Bistums vorliegt, wird die Vollkostenrechnung sofort dem Bistum zur Begleichung zugestellt. Alle bisherigen Kostenregelungen, die in den Teilnahmebedingungen des TPI durch Beschluss des Verwaltungsrates ausgewiesen waren, sind damit hinfällig. Bei Fragen zu diesem Vorgehen, sprechen Sie bitte mit den Mitarbeitenden des TPI oder den diözesanen Verantwortlichen für die Fort- und Weiterbildung.

Kommende Kurse, zu denen noch Anmeldungen möglich sind

„Du zeigst mir den Weg zum Leben“ (Ps 16,11)

16. Sept. 2024 - 18. Sept. 2024

Priestersein zwischen Berufung und Beruf

Berufung, Beruf, Lebensform. Diese Berufswahl ist ambitioniert und genau deshalb auch herausfordernd. Wer heute Priester wird, weiß zudem, dass sich die gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen von morgen auf das Berufsbild des Priesters auswirken werden.

Dieser Kurs richtet sich an Priester, deren Priesterweihe etwa acht bis zehn Jahre zurückliegt. Die Kursgruppe bietet einen Raum, um innezuhalten und über die Ideale des Anfangs und die gegenwärtige Situation nachzudenken. Die eigene Berufszufriedenheit sowie Stärken und Resilienz, aber auch Belastungen, Unsicherheiten und Fragen können von den Teilnehmern zum Thema gemacht werden. Die pastorale Praxis als Beziehungspraxis verlangt ein besonderes Augenmerk für die Gestaltung beruflicher und privater Beziehungen. Die Kursleitungen Stephanie Feder und Dr. Stefan Kiechle SJ setzen Impulse, greifen die Themen der Teilnehmer auf und ermöglichen ein ressourcen- und prozessorientiertes, biografisch-spirituelles und kreatives Arbeiten. Die Teilnehmer lernen durch den Kurs neue Perspektiven für den Umgang mit beruflichen und persönlichen Herausforderungen kennen, sie wissen um ihre Stärken und erweitern ihre Handlungsspielräume.

„Weil jede·r was zu sagen hat!“

7. Okt. 2024 - 9. Okt. 2024

Grundkurs Bibliolog

Das sind Fragen, die im Gemeindeleben, in der Gottesdienstvorbereitung, während der Firmvorbereitung oder im Religionsunterricht häufig zu hören sind. Viele pastorale Mitarbeiter∙innen und Lehrer∙innen würden dem Bedürfnis, die Bibel selbst zu entdecken, gerne entgegenkommen. Dafür braucht es immer wieder neue Formen von Verkündigung, wie zum Beispiel den Bibliolog.

Der jüdische Nordamerikaner Peter Pitzele hat dazu aus der Auslegungstradition des „Midrasch“ eine Arbeitsweise entwickelt, mit deren Hilfe die biblischen Texte lebendig werden und die „Räume“ (= weißes Feuer) zwischen den Buchstaben (=schwarzes Feuer) gefüllt werden können - den Bibliolog.

Diese Methode ermuntert zum Dialog zwischen biblischem Text und eigener Lebenserfahrung. Die Anwesenden identifizieren sich nacheinander mit mehreren biblischen Gestalten und können sich aus diesen Rollen heraus äußern, und zwar gerade zu den Text-Zwischenräumen, in denen das „weiße Feuer“ lodert.

Diese Form hat Ähnlichkeiten mit Bibliodrama, ist aber strukturierter und leitungszentrierter. Sie ist daher unkompliziert im pastoralen Alltag von Jugend- und Gemeindearbeit sowie Schule einsetzbar.

Gott zwischen den Zeilen. Literarisch-religiöse Ortsbegehungen in Berlin

11. Nov. 2024 - 15. Nov. 2024

Jerusalem ist seit den Texten der Hebräischen Bibel und bis heute Heimat, Sehnsuchtsort, Zufluchtsort und Kristallisationspunkt jüdischer Identität. Doch seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 scheint Jerusalem unerreichbarer denn je zuvor. Deshalb wurde die Studienwoche zu „Jerusalem im Spannungsfeld von Religion und Literatur“, die ursprünglich vor Ort stattfinden sollte, nach Berlin verlegt.

Geblieben ist die Thematik: Gott zwischen den Zeilen – und zwischen den Orten, denn im Zentrum wird ein vielfach gepriesener und ausgezeichneter Roman stehen: Dana Vowinckel, „Gewässer im Ziplock“ (2023). Die Protagonistin Margarita ist in einem Sommer Weltenwanderin zwischen Berlin, Chicago und Jerusalem, drei Orten, die auf je unterschiedliche Weise mit der Geschichte und den Generationen ihrer Familie sowie ihrer jüdischen Identität verbunden sind. Eine zweite Erzählperspektive ist Margaritas alleinerziehendem Vater zu verdanken, dem Kantor einer Berliner Synagoge. In Gebeten, Ritualen, gemeinschaftlicher Praxis deutet und bewältigt er sein Leben und beim Synagogengottesdienst, Beerdigungen oder Hochzeiten auch das Leben von und mit anderen. Umgekehrt bestimmt das Leben die religiöse Praxis; nichts ist statisch.

Berlin ist in diesem Roman in Jerusalem und Chicago präsent, Jerusalem in Berlin. Die Orte lösen jeweils andere Erfahrungen und Fragen aus. Dana Vowinckels Roman wird zusammen mit weiteren Texten durch das literarische und jüdische Berlin geleiten und zum eigenen Schreiben anregen. 

Einmischen statt zuschauen – Was hält die Gesellschaft in Form?

5. Dez. 2024 - 6. Dez. 2024

Systemtheoretische und theologische Perspektiven für eine politische Praxis

Mit der Gesellschaft ist es gar nicht so einfach. Und was ihr nicht alles zugeschrieben und an Aufgaben aufgeladen wird. Als ob sie ein eigenständiger Akteur wäre, an dessen Bewusstsein man appellieren könne, damit sie endlich ins Handeln kommt.
Mit Niklas Luhmann wird man darauf verwiesen, dass man an die Gesellschaft ja gar nicht schreiben kann, sie hat keine Adresse, an die man sich persönlich wenden oder einen Brief schreiben könnte. Auch ihre Funktionssysteme wie Wirtschaft, Recht, Politik oder Religion sind nicht adressierbar. Am Ende sind es spezifische Organisationen, denen Handeln zuzurechnen ist und die auch eine Telefonnummer und einen Briefkasten haben.

Unsere Gesellschaft wird mit höchst unterschiedlichen Labels etikettiert, ihr werden grundlegende Probleme in die Schuhe geschoben: sie sei gespalten, sie würde ausschließen, sie müsse sich ändern. Dem gegenüber sind es Organisationen, die sich solcher Problembeschreibungen annehmen und sie je spezifisch bearbeiten – und damit ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs und einer politischen Praxis liefern können. In ihnen und durch sie wird inkludiert und exkludiert, notwendige Vorgänge, um die Gesellschaft „am Laufen zu halten“.

Die Tagung geht diesen Theoriegängen von Inklusion und Exklusion nach und stellt sich der Frage, wie sich angesichts vielfältiger Problembeschreibungen systemtheoretisch und praktisch theologisch begründet Handlungsperspektiven eröffnen, die nicht weniger im Sinn haben, als gesellschaftswirksam wahrgenommen zu werden

Diese Kurse haben wir NEU in unser Programm aufgenommen

Seelsorge online

digital

25. Sept. 2024

Weiterbildung für Beratung in Mail und Chat

Sie möchten als Seelsorgerin oder Seelsorger die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation nutzen und suchen eine Plattform für eine sichere Gesprächsführung? Dann ist unsere praxisorientierte Weiterbildung „Seelsorge online“ genau das Richtige!

Sie erhalten einen umfassenden Überblick über die Besonderheiten und Herausforderungen der schriftbasierten Form der Internetseelsorge. Erfahrene Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Bereichen vermitteln alle notwendigen Kompetenzen für das schriftliche Gespräch. In der Weiterbildung setzen Sie sich mit technischen Tools ebenso auseinander wie mit rechtlichen Aspekten und Fragen zum Datenschutz und üben seelsorgliche Mail- und Chatkommunikation ein.

Die Weiterbildung findet online in kompakten Modulen statt, neben Video-Seminaren werden Lernmaterialien auf der E-Learning-Plattform (Moodle) des TPI zur Verfügung gestellt. Begleitend zu den Modulen sowie im Anschluss an die Weiterbildung gibt es eine Begleitung durch eine Mentorin oder einen Mentor sowie kollegiale Fallbesprechungen mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen aus den diözesanen Teams von www.internetseelsorge.de.

Die Weiterbildung ist ein Angebot der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP) in Kooperation mit dem TPI und den an internetseelsorge.de beteiligten (Erz-)Diözesen Freiburg, Aachen, Münster und Würzburg. Für eine Tätigkeit auf internetseelsorge.de ist eine Absprache mit den Verantwortlichen der jeweiligen (Erz-)Diözese wie auch mit der KAMP notwendig (Kontakt: Andrea Imbsweiler, Referat Evangelisierung und Digitalisierung, imbsweiler@kamp-erfurt.de).

 

Termine: 25. September, 9. Oktober, 6. November 2024, jeweils von 9 Uhr bis 17.30 Uhr

Ort: Online-Format

Zielgruppe:  Hauptberufliche Seelsorger und Seelsorgerinnen

Kursleitung:Walter Lang (Internetseelsorge Bistum Würzburg), Stefanie Uphues (Internetseelsorge Bistum Münster), Björn Siller (Internetseelsorge Erzdiözese Freiburg), Angelika Kamlage (Coach und Geistliche Begleiterin), Andrea Imbsweiler (KAMP)

Teilnehmerzahl: mindestens 10, maximal 20

Kosten: 220 €

Anmeldeschluss: 9. August 2024

Anmeldung über das TPI

Netzwerke/n.

1. Okt. 2024

Von Künstlerinnen um 1900 lernen (for ladies only)

Um 1900 ist es Künstlerinnen wie Louise Breslau, Dora Hitz oder Inge Dinand gelungen, sich strategisch miteinander zu vernetzen, in ihrer Kunst mit überkommenen Frauen-Bildern und Rollenerwartungen zu brechen und im Streben um gleichberechtigte Anerkennung die eigenen Handlungsoptionen zu erweitern. In ihren Werken setzten sich die Malerinnen und Bildhauerinnen mit Themen wie Professionalität und Freundschaft auseinander und kommentierten so die eigene Situation.

Heute wissen wir über die meisten dieser Künstlerinnen allerdings wenig. Das Frankfurter Städel Museum widmet diesen Frauen, die zwischen Frankfurt und Paris lebten und arbeiteten, nun eine große Ausstellung „Frauen“.

Ausgehend vom Ausstellungsbesuch im Städel soll dieser Tag mit kreativen Methoden und im intensiven Gespräch Ressourcen erschließen, um als Frauen (in) dieser Kirche nicht zuletzt über das Knüpfen professioneller Netzwerke handlungsfähig zu bleiben und neu zu werden. Denn wo Frauen sich in ihrem jeweiligen beruflichen Kontext miteinander vernetzen und sich gegenseitig solidarisch und kreativ unterstützen, wachsen die eigenen Handlungsmöglichkeiten – auch im Umgang mit Rollen-Bildern und -Erwartungen.

 

Arbeitsformen und Methoden:

Ausstellungsbesuch mit Führung, Sehaufgaben, kreative Methoden, Reflexion und Austausch

Kompetenzen:

Mit Anderen Beziehungen ermöglichen und gestalten; Gewissheiten hinterfragen und neu denken

Zielgruppe:
Pastorale Mitarbeiterinnen

Kursleitung:
Dr. Regina Heyder, Dr. Luisa Fischer

Termine:
01.10.2024, 10-17:30 Uhr

Ort:

Frankfurt, PTH Sankt Georgen und Städel Museum

Kosten:

23,00 Euro zzgl. 30 Euro (inkl. Eintritt und Führung)   

Anmeldung bis 03.09.2024

 

Beerdigungsdienst und Trauerseelsorge

digital

29. Okt. 2024

In erster Linie werden die folgenden Themen theoretisch und praktisch bearbeitet:

 

- Die Frage nach dem Umgang mit der eigenen Sterblichkeit

- Der Spannungsbogen der Begräbnisliturgie

- Gestaltung des Trauergottesdienstes mit Ansprachen und Predigten

- Das Kondolenzgespräch

- das „Triptychon der Trauer“ und das Modell „Trauer erschließen“ als Grundlage für

  die Trauerpastoral und die Begleitung von Trauerprozessen

- verschiedene Begräbnisformen kennenlernen

- Wandel in der Begräbniskultur und je individueller Umgang mit den Erwartungen der Angehörigen

- Anregungen für eine qualitätvolle Begräbniskultur am Einsatzort