Aus der Hoffnung auf die Auferstehung leben

Geistliches Wort

Allerheiligen/ Gedenken (c) Barbara Nichtweiss
Allerheiligen/ Gedenken
Datum:
Sa. 26. Okt. 2019
Von:
Pfarrvikar Eduard Lucaci, Pfarrei Christkönig

Wir werden in diesem Monat zu den Gräbern unserer Verstorbenen gehen, mit unseren Tränen, unserem Dank, unseren Fragen, unseren Erinnerungen. Wir werden an sie denken und für sie beten. Dabei wird wohl jeder auch mit dem eigenen Sterben und mit all dem, was mit dem Tod zusammenhängt, in Berührung kommen

 

Selbst die Natur spricht in dieser Zeit vom Vergehen, wenn man die fallenden Blätter auf den Friedhöfen betrachtet. Eine morbide Stimmung macht sich da breit.
In gewisser Weise fürchten viele von uns Menschen den Tod, weil wir Angst vor dem Nichts haben. Das geht vielen so.

Was wäre aber der Friedhofsbesuch ohne den Glauben an die Auferstehung? Es bliebe bei einer gewissen Melancholie des Erinnerns, um die Verstorbenen zu ehren. Natürlich könnte man auch Dankbarkeit für schöne gemeinsame Zeiten empfinden. Aber alles bliebe auf Vergangenes bezogen. Der Glaube an Gott aber sagt an diesem Tag, dass der Tod ein Blick in die Zukunft ist. Die Auferstehung Christi gibt dem Menschen Hoffnung. Was bedeutet das?
Man muss einmal die Osterberichte der Evangelien lesen. Der Auferstandene sagt niemals zu seinen Jüngern: „Freut euch, ich bin auferstanden, und deshalb werdet auch ihr auferstehen. Freut euch auf das ewige Leben!“ Die Worte, die er seinen Jünger sagt, laufen ausnahmslos darauf hinaus, dass sie gesendet werden, dass sie bezeugen sollen, was sie gehört und gesehen haben. Der Mensch, der aus der Hoffnung auf die Auferstehung lebt, hinterlässt in dieser Welt Spuren. Es sind die Spuren Christi, die von Versöhnung, Frieden und der Liebe zum Nächsten sprechen. Das Wunder der Auferstehung der Toten beginnt nicht erst am Ende der Welt, sondern an jedem Sonntag. Es beginnt mitten unter uns, wenn wir unsere Ängste weit von uns wegwerfen, unser Leben öffnen für andere in unseren Gemeinden, ihnen helfen und ihnen dienen. Der Gang auf die Friedhöfe, die in diesen Tagen besonders mit Lichtern und Blumen geschmückt sind, gibt dieser Hoffnung Ausdruck.

Pfarrei Christkönig, Bischofsheim