Mariä Empfängnis ( 8. Dezember)

Am 8. Dezember feiern die Katholiken das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“. Es wird volkstümlich auch „Unbefleckte Empfängnis“ genannt, was jedoch zu zahlreichen Missverständnissen geführt hat. Die Aussage des Festes lautet, dass Maria, die Mutter Jesu Christi, nach dem Glauben der Kirche vom ersten Augenblick ihres Lebens an (das heißt, als sie selbst von ihrer Mutter empfangen wurde) vor jedem Makel der Erbsünde bewahrt wurde. Biblischer Anknüpfungspunkt für die Lehre von der Erbsünde ist die Erzählung vom Sündenfall aus dem Alten Testament (Buch Genesis). Dort wird Adam als der erste konkrete Mensch dargestellt, aber auch als Typus für den Menschen schlechthin. Mit Erbsünde ist darum nicht eine persönliche Sünde gemeint, sondern die Sündenverfallenheit aller Nachkommen Adams, insofern alle Menschen zur Sünde neigen. Maria wurde also von Gott aus dem Schuldzusammenhang der Erbsünde herausgenommen. Es gehört seit jeher zu den Grundaussagen des katholischen Marienbildes, dass Maria die von Gott erwählte und vom Anfang ihrer Existenz an die begnadete Mutter von Jesus Christus ist.

Der Tag des Hochfestes korrespondiert mit einem älteren Fest, dem 8. September, Mariä Geburt. An dem Tag wurde in Jerusalem eine Kirche der heiligen Anna, der Mutter Marias geweiht. Das Fest der Empfängnis Marias wurde ursprünglich auch „Empfängnis der heiligen Anna“ genannt. Es wird seit dem 8. Jahrhundert gefeiert. Am 8. Dezember 1854 definierte Papst Pius IX. die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis Marias als Dogma (Glaubenssatz).

am (MBN)