40 Tage - Notrufsäule

Datum:
Mi. 22. März 2017
Von:
Ronald Givens
Zum Bedenken für den Tag

In der Erzählung von Papst Gregor dem Großen über den Hl. Benedikt, gibt es eine kleine, bedeutende Episode: Placidus, ein junger Mönch, soll Wasserholen. Er stürzt dabei in den See. Obwohl Benedikt in seiner Klosterzelle ist, spürt er was passiert ist.

 

Placidus wird gerettet werden. Das entscheidende aber ist, dass Benedikt, obgleich er in seiner Zelle ist, mitbekommt was einem seiner Mitbrüder passiert. Hier hat sich etwas gewandelt. Hat Benedikt zuvor in seiner Frömmigkeit nicht einmal das Osterfest mitbekommen, spürt er jetzt die Not eines anderen mit allen Sinnen.

 

Wieder spielt die Szene am Wasser. Placidus möchte schöpfen und verliert sich. Benedikt kennt das. Nicht beim Wasserschöpfen wäre er beinahe untergegangen, sondern als er die Gemeinschaft mit der Kirche verloren hat. Christsein geht nicht allein. Die Taufe führt in die Kirche hinein, nicht hinaus. Sie macht hellhörig für den Nächsten, gerade für den, der ihn Not geraten ist.

Wer schon einmal am Wasser war, weiß, dass das Wasser den Schall trägt. Taufwasser macht hellhörig. Gerade für die, die am Versinken sind. Der Taufbrunnen als Notrufsäule inmitten unserer neugestalteten Apostelkirche.