40 Tage - Wortsuche

Datum:
Fr. 31. März 2017
Von:
Ronald Givens
Zum Bedenken für den Tag

Ein Gedicht

 

Ein Gedicht, aus Worten gemacht.

Wo kommen die Worte her?

Was mir zufällt, nehm ich,

Es zu kämmen gegen den Strich,

Es zu paaren widernatürlich,

Es nackt zu scheren,

In Lauge zu waschen

Mein Wort

 

In den Flugsand geschrieben

 

Mit seinesgleichen

Mit seinesungleichen

 

Zeile für Zeile,

Meine eigene Wüste

Zeile für Zeile

Mein Paradies.  (Marie Luise Kaschnitz)

 

Wo kommen die Worte her? Das Johannes Evangelium gibt eine eigenwillige Antwort auf diese Frage von Marie Luise Kaschnitz: Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

 

Das Wort, das von Gott kommt, das Wort das Gott ist, sucht jeden Sonntag, jeden Werktag, wenn es am Ambo zu Wort kommt, eine die,/ einen der

Das Wort

Gegen den Strich kämmt

Es wiedernatürlich paart

Es nackt schert

In Lauge wäscht

 

Zu seinem Wort macht

Zeile für Zeile,

Meine eigene Wüste

Zeile für Zeile

Mein Paradies

 

Oder wie Johannes es eigenwillig formuliert: Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

In der Fastenzeit sucht Gottes Wort seinesgleichen. In der Fastenzeit sucht Gottes Wort seinesungleichen.