40 Tage - aufrauen
Freiheit Wort
das ich aufrauen will
ich will dich mit Glassplittern spicken
daß man dich schwer auf die Zunge nimmt
und du niemandes Ball bist (aus Hilde Domin, Ich will dich, Fischer Verlag)
Hilde Domin, von der diese Zeilen stammen, hat ihre Worte bewusst gesetzt. Sie die Jüdin aus Deutschland hat die Freiheit verloren. Zurückgekehrt, spürt sie wie glatt Worte werden können.
Das Wort Gottes wird nicht irgendwo im Gottesdienst vorgetragen. Es hat seinen festen, bewusst gesetzten Platz. Am Ambo. Der Ort, der nicht verschiebbare, soll uns bewahren. Worte zum Spielball zu machen. Gottes Wort glatt werden zu lassen.
Fastenzeit als Schmirgelpapier. Mein Reden von Gott aufrauen. Seine mir kostbarsten Worte mit Glassplittern zu besetzen. Die Dornenkrone spüren, die sich das Wort hat aufsetzen zu lassen, um mir Freiheit zu schenken.