Advents- und Weihnachtskalender 2017

Impuls zum 22. Dezember 2017

Datum:
Fr. 22. Dez. 2017
Von:
Ronald Givens

Gott ist mitunter langsam. Maria und Josef sind in Bethlehem. Vor neun Monaten haben sie in Nazareth Unglaubliches erlebt. Sie haben einen Engel gesehen, sie haben im Traum Aufträge erhalten. Maria ist schwanger geworden und Josef hat sich als Vater bekannt. Beide haben deutlich gehört, dass das Kind von Gott ist.

Was haben die beiden in den neun Monaten darüber gedacht? Haben sie ihre Engelsbegegnungen miteinander verglichen, darüber gesprochen? Je näher der Geburtstermin kommt, je sichtbarer die Schwangerschaft, werden die beiden sich doch gefragt haben, was für ein Kind wird das sein? Wenn Gott der Vater ist?

Bethlehem ist noch nicht der Endpunkt. Gott lässt sich Zeit. Er muss entwöhnt werden. Sprechen lernen. Gehen lernen. Sie werden ihm die ersten Gute Nacht Gebete beibringen, ihn in sein Haus mitnehmen, den Tempel und die synagoge. Haben die beiden sich gewundert? Erwartet, dass sein erstes Wort „Jahwe“ ist? Ihn besonders beobachtet, ob sie etwas Ungewöhnliches, etwas Göttliches erkennen können?

Gott lässt sich Zeit. Er kann warten, bis ich entwöhnt bin, von meinen Bildern von ihm. Bis ich mit ihm gehe. Bis ich mit dem Herzen sprechen gelernt habe. Bis ich beten kann.

Heute warte ich, dass Gott mich erkennen lässt, wie weit er schon in mir groß geworden ist.

22. Dezember 2017 Freitag

09.00 Eucharistiefeier, Marienkirche