Advents- und Weihnachtskalender 2017

Impuls zum 11. Dezember 2017

Datum:
Mo. 11. Dez. 2017
Von:
Ronald Givens
Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging:  Mach dich auf und geh zum Haus des Töpfers hinab! Dort will ich dir meine Worte mitteilen.  So ging ich zum Haus des Töpfers hinab und siehe, er arbeitete gerade mit der Töpferscheibe.  Missriet das Gefäß, das er aus Ton machte, in der Hand des Töpfers, so machte der Töpfer daraus wieder ein anderes Gefäß, ganz wie es ihm gefiel.  Da erging an mich das Wort des HERRN:  Kann ich nicht mit euch verfahren wie dieser Töpfer, Haus Israel?  (Jeremia 18, 1-6)

Ganz im Westen von Südengland gibt es eine der berühmtesten Töpfereien der Insel. Es hat in Strömen geregnet, als ich dort in St. Ives ankam. Mit dem Fahrrad. Ich war klatschnass und glücklich. Schon beim Betreten der Schauräume sah ich mit großen Augen die Schalen, die Leach gefertigt hatte.

 

Von überall auf der Welt habe ich mir Tonschalen mitgebracht. Zu jeder kann ich etwas erzählen. Da ist zum Beispiel eine ganz schlichte, ockerfarbene Schale, die ich mir auf der Messdienerfreizeit in Ostdeutschland bei einem Töpfer gekauft habe. Die Jugendherberge, die Minis beim Bratwurstessen auf dem Marktplatz, der in die falsche Richtung bestiegene Zug, all das verbindet sich mit dieser Schale.

 

Und es gibt eine verborgene Geschichte. Nimmt man eine Schale in die Hand, kann man den Ton, die Struktur, die Bewegung des Töpfers ertasten. Sich überlegen warum sie wie geworden ist.

 

Jeremia wird von Gott zum Haus eines Töpfers gesendet. Gott vergleicht sich mit einem Töpfer. Ich bin der Ton in seinen Händen. Auf der Drehscheibe des Lebens formt er mich. Seine Hände formen mich, hinterlassen eine Spur. Der Töpfer weiß wieviel Druck, wieviel Behutsamkeit, was es braucht, damit das Gefäß gelingt.

Vater in deine Hände, lege ich mein Leben. Jesu Ruf am Kreuz.

 

Ich bin noch nicht fertig. Ich werde. Gott formt mich. „Noch ehe ich im Mutterleib geformt wurde, haben deine Augen mich schon gesehen“ (Psalm 139). Gott erzählt eine Geschichte durch mich. Ich bin sein Gefäß.