Advents- und Weihnachtskalender 2017

Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen

Josef, du Nachkomme Davids, zögere nicht Maria zu heiraten (Matthäus 1,20)

Das Glasfenster ist stark. In seinen Farben. In der Aufteilung. Aber es gefällt mir nicht. Lang bin ich in der englischen Dorfkirche vor diesem Fenster gestanden. Maria in einer Art blauen Tschador. Mehr verhüllt als sichtbar.

Wie hat Josef Maria gesehen? Viel mehr als die Augen durfte ein Mädchen im alten Israel in der Öffentlichkeit nicht zeigen.

In was hat sich Josef verliebt? In ihren Gang? In ihre Stimme? Die Hände? Die Augen? Was hat Josef in ihr gesehen, an ihr gefunden? Oder war die Ehe arrangiert, zwischen den Familien? Die Bibel schweigt zu all dem.

Aber irgendetwas muss ihm geblieben sein, nach der großen Enttäuschung. Warum sonst zögert er, Maria zu verlassen, als er erfährt, dass sie wohl untreu war? Warum macht er sich auf seinem Lager so viele Gedanken? Was ist Josef geblieben, was ist ihm wichtig? An Maria? An dem Kind?

Das Jesuskind hält eine goldene Kugel in der Linken. Vielleicht die Welt.

Für mich wird die Kugel zu dem, was es zu suchen gilt, zu sehen gilt, nicht zu vergessen ist: das was mir einen Menschen einmal kostbar gemacht hat. Vielleicht auch das, was ich bisher nicht sehen kann, will.

Josef möge mir heute helfen, den goldenen Kern zu sehen, auszugraben, freizulegen.

Donnerstag 7. Dezember

06.30 Uhr Rorate, Thema Geschenk in der Bibel

20.00 Uhr Meditative Eucharistiefeier