Adventskalender

Wir sagen euch an eine heilige Zeit 6

Datum:
Fr. 4. Dez. 2020
Von:
Pfarrer Ronald Ashley Givens

1. Woche: Heiliges Sprechen 6, Impulstext:

Meine Großmutter hat beim Frühstück die Brotkante in ihren Milchkaffee eingetunkt. Die Kruste war ihr zu hart. Der Milchkaffee hat der Kruste die Härte genommen. Dieses alltägliche Bild gibt mir einen Zugang zu einer Erzählung im Alten Testament:

In dieser Geschichte sagt eine Frau von sich: nennt mich Mara, die Bittere. Sie hat ihre Heimat verloren, stand am Grab ihrer beiden Söhne, am Grab ihres Mannes und geriet zweimal in eine Hungersnot. Sie leidet selbst darunter, dass sie bitter und hart geworden ist, hat das Gefühl, dass kein Leben mehr in ihr ist, sie legt ihren bisherigen Namen mit den Worten ab: „Nennt mich nicht mehr Noomi, Liebliche, sondern Mara, Bittere; denn viel Bitteres hat der Allmächtige mir getan.“ (Rut 1,20). Ihre Worte, ihr Sprechen ist bitter geworden.

Noomi (oder Mara) hatte das Glück, dass sie eine Schwiegertochter hatte, die daran geglaubt hat, dass es ihr gelingt die Bitterkeit und Härte von Noomi aufzuweichen. Sie tut es mit Worten, die zu den schönsten und heiligsten der Bibel gehören: „Dränge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren! Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich begraben sein. Der HERR soll mir dies und das antun - nur der Tod wird mich von dir scheiden.“ (Rut 1, 16+17)

Rut vertraut darauf, dass Sprechen heilen kann. Sie spricht nicht nur heilend, sie füllt ihre Worte auch mit ihrem Handeln an. Auf dem langen Fußmarsch von Moab bis nach Bethlehem, erfährt Noomi (Mara) bei Tag und bei Nacht, in der Hitze, in der Kälte, in der Gefahr und in den schönen Momenten, Rut steht zu ihrem Wort. Durch Ruts Handeln wird ihr Sprechen zu einem heiligen Sprechen, das Noomi von ihrer Bitterkeit befreit. Heiliges Sprechen/Versprechen weicht die Härte und die Bitterkeit beharrlich und geduldig auf.

Handeln Heute:

Wir sagen Euch an eine heilige Zeit“ (Gotteslob Nr. 223): Mein Sprechen heute möge fähig sein Härte und Bitterkeit aufzuweichen.

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