Adventskalender
Wir sagen euch an eine heilige Zeit 13
- Woche: Heiliges Hören 6, Impulstext:
Neben den Heiligen des Adventes wie Barbara, Nikolaus, Juan Diego oder Ambrosius berührt mich in jedem Advent der Todestag von Jochen Klepper. Er bricht sein Theologiestudium ab, findet zunächst eine Stelle beim evangelischen Presseverband und später beim Rundfunk Berlin. Es ist sein Protest gegen die Rassengesetzte der Nationalsozialisten, als er die verwitwete Jüdin Johanna Stein heiratet. Er verliert durch die Heirat nicht nur seine Stelle beim Rundfunk, sondern er weiß auch, dass die beiden Töchter, die Johanna in die Ehe mitgebracht hat, gemeinsam mit ihrer Mutter vom Abtransport ins KZ bedroht sind.
Der Advent wird für den gläubigen Protestanten Klepper und seine Familie zu einem Hören voller Angst. Die Fackelaufmärsche in den Straßen. Das Getrampel der SA und SS Stiefel. Das Bremsen und Halten von Transportlastkraftwagen auf der Straße. Ich weiß nicht, ob mitten durch diese Angst eines der schönsten Adventslieder, das er gedichtet hat, sein eigenes Herz erreicht hat: „Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern….“ (Gl 220).
Als er die Stiefel der Gestapo im Treppenhaus hört, ahnt er, dass nun Trennung, Abtransport und Tod auf seine Familie zupoltern. Da nimmt sich die Familie das Leben. Vor diesem Schritt in den gemeinsamen Tod schreibt Klepper: „Über uns steht in den letzten Stunden das Bild des segnenden Christus, der um uns ringt. In diesem Anblick endet unser Leben.“
Handeln Heute:
Wir sagen Euch an eine heilige Zeit“ (Gotteslob Nr. 223): Ich singe heute bewusst das Adventslied von Jochen Klepper im Gotteslob Nr. 220, mit der Bitte an Christus, dass die Verzweifelten, um die ich weiß, hören: Christus ringt um mich.
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