Adventskalender

2. Woche: Heiliges Hören 7 , Impulstext:

Eine Woche des Heiligen Hörens kann nicht zu Ende gehen, ohne den großen „Durchhörer“ Josef von Nazareth. In den Nächten sortiert er das Gehörte. Er hört durch die Worte eines Tages hindurch, bis er zu dem durchdringt, was er als gerecht und richtig annehmen kann. (Matthäus 1+2)

Das Heilige Hören kostet ihn viel: Zuerst die Maßstäbe, die ihm in seinem jüdischen Glauben vermittelt wurden. Dann seinen guten Namen, den er dem Sohn seiner Verlobten und ihr teilt. Schließlich seine Heimat, aus der er für das Kind und seine Mutter flieht.

In der Tradition ist Josef ein Zimmermann. „Woher hat er diese Weisheit und die Machttaten? Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“ (Mt 13, 54)

Als das Dach der Apostelkirche saniert wurde, hat es mich fasziniert zu sehen, wie die Zimmermänner Balken für Balken so bearbeitet haben, dass er wieder tragfähig wurde. Bei etlichen Balken mussten sie viel schadhaftes Holz entfernen, um zum tragfähigen Kern vorzudringen. Mitunter musste ein Balken ersetzt oder mit neuem Holz ergänzt werden.

Das ist mir ein Bild für das Heilige Hören des Josef: Vom Gehörten eines Tages aus dem Herzen entfernen, was wurmstichig oder faul ist - den eigenen Kern der Überzeugungen stärken und ergänzen lassen durch Gehörtes, das tragfähig ist.

Handeln Heute:

Wir sagen Euch an eine heilige Zeit“ (Gotteslob Nr. 223): Ich suche mir ein Stück Holz und meditiere in der Stille über das Heilige Hören des Josef von Nazareth. Dieses Stück Holz hebe ich mir für meine Weihnachtskrippe auf.

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