Adventskalender

3. Woche: Heiliges Sehen 1 , Impulstext:

Es war um das Jahr 1000 als ein arabischer Gelehrter herausfand, dass man mithilfe von Glaskugeln Schriftzeichen vergrößern kann. Erst 250 Jahre später, als Franziskaner seine Schrift „Schatz der Optik“ ins Lateinische übersetzten, wurde sie zur Grundlage der Erfindung der Brille. Zunächst legte man geschliffene Kristalle als Lesesteine auf die Buchstaben, später konnte man dann die ersten Brillengläser, meist aus Bergkristallen oder Edelsteinen fertigen. Für Nikolaus Cusanus war dieses Sehen durch geschliffenen Beryll ein Bild dafür, dass der Mensch seine Welt mit neuen Augen sah, eine neue Haltung zu ihr finden konnte.

Auf dem Fresko in der Kirche San Michele in Bergamo ist einer der beiden schreibenden Kirchenlehrer mit der neuen Erfindung „Brille“ dargestellt. Er sieht die Welt mit anderen Augen.

Heilige sind Menschen, die ab einem bestimmten Punkt in ihrem Leben die Brille des „Optikers Jesu“ aufgesetzt haben, und mit einem Mal mit seinen Augen ihre Zeit, ihr Leben, ihre Umgebung angeschaut haben. Das hat ihr Reden, ihr Denken, ihr Handeln verändert. Ein Heiliges Sehen hat ihr Leben ergriffen.

Handeln Heute:

Wir sagen Euch an eine heilige Zeit“ (Gotteslob Nr. 223): „Herr, hilf mir mit Deiner Brille in meiner Zeit heilig zu sehen. Amen“

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