Adventskalender
Wir sagen euch an eine heilige Zeit 16
- Woche: Heiliges Sehen 2 , Impulstext:
Obgleich ich dieses Foto von den heiligen drei Königen schon oft verwendet habe, gehört es zu den Bildern, die ich immer wieder neu zu sehen lerne. Die drei Könige stecken, im wahrsten Sinn des Wortes, unter einer Decke. Ihre Deutung des Sternes, ihr gemeinsames Suchen, ihr Wunsch den neugeborenen König der Juden zu finden, hat sie eine Einheit werden lassen. Das gemeinsame Ziel, das Suchen des Weges zu diesem Ziel, verbindet die drei zu einer Gemeinschaft.
Der Engel korrigiert sie. Sehr behutsam stubbst er einen von ihnen an und fordert ihn auf, sich herauszuschälen aus der schützenden Decke. Schon ist sein Arm, der zum Herzen führt, entblößt zu sehen. Der Engel gibt ihm einen Fingerzeig, über den bisherigen Horizont hinaus zu sehen, der als scharfe Kante gemeißelt ist. Der Stern liegt außerhalb der Blickrichtung der drei Könige.
Heiliges Sehen bedeutet in diesen Tagen einzusehen, dass die alten Bilder vom Weihnachtsfest nichts taugen. Das entblößt, macht uns schutzlos, weil die Ordnung, die Wünsche, die Traditionen nicht einfach fortgesetzt werden können. Weder in der Familie, noch in der Kirche.
Der Engel fordert den König auf sich nicht unter die schützende Decke der Schlafenden zu verkriechen, nicht die Augen zu verschließen, sondern den Blick zu verändern. Die Könige finden den Stall, das Kind, Bethlehem, so erzählt es für mich das Kapitell in Vezelay, weil Heiliges Sehen die Bereitschaft braucht einzusehen, das sich der Horizont verändert hat. Das Alte passt nicht mehr.
Handeln Heute:
Wir sagen Euch an eine heilige Zeit“ (Gotteslob Nr. 223): Kann ich ein-sehen, dass diese Pandemie meine Sichtweise auf Weihnachten anstubbst?
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