Adventskalender

3. Woche: Heiliges Sehen 3, Impulstext:

In einem seiner Romane beschreibt Philip Roth wie ein Vietnam-Veteran versucht, sich von dem zu befreien, was er in Vietnam getan und gesehen hat. Die Bilder sind übermächtig und er flieht in Alkohol und Brutalität. Er findet schließlich eine Selbsthilfe-Gruppe von ehemaligen Soldaten, denen er schildern kann, was er gesehen hat. Jeder in der Gruppe hat ähnliches gesehen, getan. Sie moralisieren nicht, sie beschönigen nicht, sie wissen darum, dass die Bilder, die er ihnen aus seinem tiefsten Inneren nach und nach zeigt, ihre zerstörerische Macht verlieren, wenn er sie erzählend dem Dunkel entreißt.

Im Psalm 139 heißt es ganz am Ende: Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle! Sieh, ob ich in Gefahr bin, ….“

Zum Advent gehört untrennbar die Gestalt von Johannes dem Täufer. Zu ihm sind die Menschen an den Jordan gezogen und haben ihm die Seiten gezeigt, die zu viel Macht über ihr Leben gewonnen haben. Heiliges Sehen nimmt dem Unansehlichen seine Macht, indem ich einem anderen Menschen gestatte, mir ins Herz zu sehen.

Handeln Heute:

Wir sagen Euch an eine heilige Zeit“ (Gotteslob Nr. 223): Ich bete heute den Psalm 139.

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