Adventskalender 2021

„Jerusalem, leg das Trauerkleid ab, wirf die Lumpen fort, in die du dich in deinem Elend gehüllt hast! Schmück dich mit der Herrlichkeit, die Gott dir für immer schenken will! Leg die Hilfe, die Gott dir gewährt, als Mantel um! Trag als Krone den Lichtglanz, den er über dich ergießt!“ (Gute Nachricht Bibel, Baruch 5 1+2)

Sie hat eine rote, offene Strickweste über ihrer Bluse an. In einer Gesprächsrunde reden wir über die Verse aus dem Buch Baruch. Mit beiden Händen umfasst sie ihre Strickweste und schildert wie mühsam es in ihren Augen sein kann, das Trauerkleid auszuziehen. Mitunter ein lebenslanger Prozess

Durch ihre unbewusste Geste, mit der sie ihre Worte unterstreicht, kommt mir der blinde Bettler Bartimäus in den Sinn. Was muss es ihn an Kraft gekostet haben seinen Mantel abzustreifen, als er auf Jesus zugeht. Mit seinem Mantel hat er sich am Stadttor von Jericho sicher gefühlt. Der Mantel war seine ihm auf den Leib geschneiderte Rolle und Haltung, die er angezogen, verinnerlicht hat.

Als Jesus gekreuzigt wird, da nehmen sie ihm seine Kleider weg. Nackt wird er zum König der Juden am Kreuz. Nackt heilt er die ganze Welt und die Wunden der Schöpfung.

Übung:

Ich lege eine Kerze bereit und Streichhölzer.

Ich halte einen Augenblick Stille.

Ich zünde die Kerze an.

Ich lese mit leiser Stimme den Vers aus dem Buch Baruch . Ruhig mehrmals.

Ich nehme wahr was mein Herz mir erzählt..

Ich bewerte meine Herzensgedanken nicht. Ich verurteile sie auch nicht. Ich nehme nur war.

Ich schließe mit dem Kreuzzeichen die Übung ab. Nun bin ich gesegnet.

Wenn ich möchte, schreibe ich zwei Gedanken mir auf. (Es kann hilfreich sein ein „Adventsgedankenheft“ anzulegen, wenn Sie täglich die Übungen zum Adventskalender machen möchten. Siehe auch: Vorwort zum Adventskalender)