Adventskalender 2021

„Er freut sich und jubelt über dich, er schweigt in seiner Liebe, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag.“ (Zefanja 3, 17, Einheitsübersetzung)

Es ist eine Überraschung wie die Einheitsübersetzung den Vers 17 aus dem Buch Zefanja übersetzt. Die Lutherbibel übersetzt: er wird dir vergeben in seiner Liebe. Hier nun heißt es er schweigt in seiner Liebe.

Am Anfang der Kirchengeschichte zogen tausende von Frauen und Männer in die Wüsten des Nahen Ostens und Ägyptens, um dort in einer sehr einfachen Lebensweise zu ergründen wer Gott ist und wie man heilig wird. Sie suchen in der Wüste eine heile Welt. Andere wiederum wandern zu diesem Wüsten-Vätern und -Müttern um einen Rat, eine Hilfe, ein gutes Wort zu erhalten. Sie möchten etwas Heiliges aus der Wüste in ihre Welt mitnehmen.

Von einem der Wüstenväter wird berichtet, dass er einen der Brüder aufsucht, von dem er geträumt hat, dass er eine schwere Schuld auf sich geladen hat. Als er zu dessen Einsiedelei kommt, da kommen zu gleichen Zeit auch andere Mönche zur Einsiedelei. Sie sind völlig aufgebracht, haben von der Sünde des Bruders gehört und wollen ihn nun bestrafen. Als der Altvater sie kommen und lärmen sieht, da versteckt er den Bruder in einem Fass und setzt sich auf das Fass. Als die Brüder den Altvater sehen, klagen sie den Bruder bei ihm an und durchsuchen die Einsiedelei. Der Altvater sitzt dabei die ganze Zeit still auf dem Fass und singt die Psalmen vor sich hin. Keiner wagt sein Psalmengebet zu stören. Schließlich ziehen die Brüder erfolglos wieder ab. Da holt der Altvater den Bruder aus dem Fass, umarmt ihn, wischt ihm die Tränen der Angst und Scham aus dem Gesicht und bittet ihn gemeinsam mit ihm den Gottesdienst fortzusetzen und miteinander die Psalmen zu singen.

Übung:

Ich lege eine Kerze bereit und Streichhölzer.

Ich halte einen Augenblick Stille.

Ich zünde die Kerze an.

Ich lese mit leiser Stimme die Verse aus dem Buch Baruch. Ruhig mehrmals.

Ich nehme wahr, was mein Herz mir erzählt..

Ich bewerte meine Herzensgedanken nicht. Ich verurteile sie auch nicht. Ich nehme nur war.

Ich schließe mit dem Kreuzzeichen die Übung ab. Nun bin ich gesegnet.

Wenn ich möchte, schreibe ich zwei Gedanken mir auf. (Es kann hilfreich sein ein „Adventsgedankenheft“ anzulegen, wenn Sie täglich die Übungen zum Adventskalender machen möchten. Siehe auch: Vorwort zum Adventskalender)