Adventskalender 2021

„Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen. Und diese Übriggebliebenen in Israel werden nichts Böses tun noch Lüge reden, und man wird in ihrem Munde keine betrügerische Zunge finden, sondern sie sollen weiden und lagern ohne alle Furcht.“ (Zefanja 3, 12+13)

Sie hat lange geschwiegen und nur mit traurigen Augen ihren Mann Simon angeschaut und beobachtet. Sie spürt mit jeder Faser ihres Herzens, dass etwas nicht stimmt, dass ihn etwas umtreibt, aber er schweigt. Als er am Sabbath nicht mit der Familie den Ruhetag feiert, sondern fischen, arbeiten geht, ist sie fassungslos und traurig. Aber sie schweigt.

Als er endlich redet, nicht freiwillig, sondern, weil er am Ende ist, weil all seine Versuche, seine Tricks und auch seine Arbeit nichts gebracht haben, da bricht aus ihr heraus.

Sie tadelt ihn nicht wegen der Schulden, nicht wegen seiner Heimlichkeiten, nicht wegen seinen Alleingängen, sondern weil er nicht mehr betet, nicht mehr in die Synagoge geht, nicht mehr mit ihr den Sabbath feiert, weil er Gottes Hilfe nichts mehr zutraut. Sie habe ihn auch wegen seines Glaubens an Gott geheiratet und findet von diesem Mann von einst nun nichts mehr.

Diese Szene in dem Film „the Chosen“ hat mich sehr nachdenklich gemacht. Es ist, wie wenn die Seele zum Herzen spricht.

Übung:

Ich lege eine Kerze bereit und Streichhölzer.

Ich halte einen Augenblick Stille.

Ich zünde die Kerze an.

Ich lese mit leiser Stimme die Verse aus dem Buch Zefanja. Ruhig mehrmals.

Ich nehme wahr, was mein Herz mir erzählt..

Ich bewerte meine Herzensgedanken nicht. Ich verurteile sie auch nicht. Ich nehme nur war.

Ich schließe mit dem Kreuzzeichen die Übung ab. Nun bin ich gesegnet.

Wenn ich möchte, schreibe ich zwei Gedanken mir auf. (Es kann hilfreich sein ein „Adventsgedankenheft“ anzulegen, wenn Sie täglich die Übungen zum Adventskalender machen möchten. Siehe auch: Vorwort zum Adventskalender)