Adventskalender 8

Wort der Schrift:

„Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung“ Jesaja 30,19-21.

Stinkendes Kamelhaar, ein Gürtel aus peitschenden Worten, Ungeziefer und handzerstochenen Baumhöhlenhonig. Letzte Generation-prophet. Er kitzelt es heraus, er lässt würgen und stammeln: Ich. Ich. Keine Fassade mehr. Ich schamrot. Kein Fingerzeig auf andere. Ich habe gesündigt. Ich. Johannes beschönigt nicht. Dazu war er zu tief in der Wüste. Zu nah am Ich. Aber mit einer Hand voll Wasser schenkt er dem tränennassen Ich, das Du des Himmels.

Die, die sein Äußeres, das Zeichen missbrauchen, um sich die Umkehr vom Leib und von der Kirche zu halten: Schlangenbrut.

Schlüsselgebet

Ewiger, ich bin auf dem Weg nach Bethlehem. Der Weg führt am Jordan vorbei. Bei Johannes. Ich weiß das. Lass mich diesmal Zeit haben. Für mein Ich und Dein Du. Amen.

Bildbetrachtung:

Ein Garagentor. Namen. Zeichen. Ordinäres. Verschlüsseltes. Überschrieben. Verwischt. Sichtbar. Tief verborgen.  Unterscheidbar, wenn man länger, genauer hinschaut. Herzensschau.

Heut schließt er wieder auf die Tür. An jedem Tag im Advent ein paar Gedanken zu einem der Sätze aus den alttestamentlichen Lesungen des Tages. Im Anschluss ein kurzes Gebet für den Tag im Advent. Und ab und an ein Türbild, passend zu unserem Adventsthema: Heut schließt er wieder auf die Tür.