Adventskalender 9

Gnadenfett

Datum:
Mo. 9. Dez. 2019
Von:
Pfarrer Ronald Givens

9 Dezember

Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt (Mt 2,10)

„Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria.“ Auch wenn die Namen der Marienfeste mitunter sehr aus der Zeit gefallen sind, sind die Bezeichnungen für mich ein Zeugnis dafür, wie intensiv durch alle Zeiten hindurch Menschen darüber nachgedacht haben, was Maria und auch Josef dazu befähigt hat, Gott das Leben zu schenken, um das er sie gebeten hat.

Ich hab vom Backen des Weihnachtsgebäckes, das jetzt im Advent viele beschäftigt  keine Ahnung, eher schon vom Essen und Genießen. Aber so viel weiß ich doch, dass man die Backformen gründlich Einfetten muss, damit sich das Gebäck später gut löst und nichts hängen bleibt, was das Bild, das man sich wünscht zerstören würde.

Das bedeutet für mich der Satz: „du bist voll der Gnade“, oder auch wenn wir von Maria oder Josef sagen: sie waren unschuldig. Wie bei einer Backform, waren ihre Herzwände mit Gnade „eingerieben“, so dass das Misstrauen, böse Gedanken, Hartes und Ungerechtes, daran nicht haften konnten. All das konnte sich nicht an ihren Herzwänden „festbacken“. Was ihr Herz hervorbrachte, war ganz und gar das Bild, der Abdruck, wie Gott es sich vorgestellt und gewünscht hat.

Jedes besonders schöne Weihnachtsgebäck erinnert mich daran, dass Gott mit seiner Gnade uns helfen möchte, dass an unseren Herzwänden nichts kleben bleibt, was das Lebensbild entstellen würde, das Gott uns zutraut.

 

Herr, hab Dank für Maria und Josef. Das wenige, das ich über die beiden weiß, ist doch so viel, dass es mein Herz mit Freude erfüllt, wie mutig und wie liebevoll wir Menschen mit deiner Gnade sein können. Amen.