"Asche to go"

Aschermittwoch

Datum:
Mo. 2. März 2020
Von:
Pfarrer Dr. Ronald Givens

Als wir im Liturgiekreis darüber beraten haben, ob es am Aschermittwoch auch die Möglichkeit geben sollte, außerhalb der Aschermittwochsgottesdienste das Aschekreuz zu empfangen, wussten wir noch nicht, ob dies in unserer Stadt Viernheim auch angenommen werden würde.

Am Aschermittwoch stand dann auf dem Apostelplatz ein Hinweisschild mit der Einladung: „Asche to go“. Nach dem Mittagsgebet bis zum späteren Abend gab es die Möglichkeit, das Aschekreuz in der Apostelkirche zu empfangen – gespendet von den Frauen, die in unserer Gemeinde Verantwortung für die Wort-Gottes-Feiern übernommen haben. Sie warteten im liturgischen Gewand auf die Menschen, die auf diese Weise die 40 Tage der Vorbereitung auf Ostern beginnen würden: in einer schlichten persönlichen Form - gebildet aus Gebet, Zeichnung mit der geweihten Asche, Segen.

Es war erstaunlich: Während der ganzen Zeit kamen Menschen, die diese Form der Segnung suchten. Bald schon zeigte sich, dass wir zu klein gedacht haben und die 50 vorbereiteten Gebetskarten nicht ausreichten. Neben diesem bewussten Anfang der Fastenzeit war es vielen Menschen wichtig, ins Gespräch zu kommen: über den Glauben, über die Umgestaltung der Kirche, über sehr persönliches. Es war gut, dass jemand von der Kirche in der Kirche ansprechbar war. Das liturgische Gewand hat beiden Seiten geholfen, vertrauend ins Gespräch zu kommen.

Jenseits dieser neuen Form und der Erleichterung darüber, dass wir eine richtige Entscheidung getroffen haben, beschäftigt mich, dass so viele Menschen den Tag über in die Kirche kamen und dankbar für ein Gespräch und für einen Segen waren. Diesen Fingerzeig Gottes für sein Haus mitten in der Stadt möchte ich mit den anderen Verantwortlichen für unsere Kirche genauer anschauen.

Von den Frauen, die im Auftrag der Kirche das Aschekreuz ausgeteilt haben, gibt es kurze Rückmeldungen über ihren Dienst am Aschermittwoch, die widerspiegeln, was es bedeutet, aus der Taufgnade heraus, priesterlich zu handeln:

Monika Brößner:

"Mich selbst hat es sehr bewegt, dass ich das Aschekreuz spenden durfte. Das hat mich mehr berührt, als das Aschekreuz zu empfangen. Schön fand ich auch, dass wir immer eine kleine Gemeinschaft von vier bis sechs Leuten waren, die zusammen gebetet haben. Das Menschen in die Kirche kommen, nicht wissend wer da steht und auf sie mit dem Aschekreuz wartet und dann mir zutrauen, dass ich das kann und sie berühren darf, war eine wunderschöne Erfahrung."

Stefanie Lamberth:

"Die Leute (jung und alt) waren sehr dankbar für das Angebot. Es war für sie ein ganz bewusster Schritt, um die Fastenzeit zu beginnen. Außerdem war es auch eine Gelegenheit, um mit dem ein oder anderen ins Gespräch zu kommen. Für mich ist es immer bewegend, welche Emotionen die Segnung beim Gegenüber auslöst."

Nicole Klauder:

"Es war sehr berührend, wie viele Menschen diese neue Form der Aschenkreuz-Austeilung wagten, und mit positivem Feedback und ihrem persönlichem Aschenkreuz die Fastenzeit begannen. Mit „Asche to go“ bin auch ich in die 40 Tage gestartet."

Heike Höffer:

"Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Und es war eine tolle Erfahrung, so direkt und unmittelbar auf die spirituellen Bedürfnisse der einzelnen Gläubigen eingehen zu dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar!"

Ursula Scheidel:

"Gefreut habe ich mich über die durchweg positiven Rückmeldungen zu dem neuen Angebot – „Asche to go“. Ich habe mich beschenkt gefühlt, zu erleben, wie berührt die Menschen von dem gemeinsamen Gebet, dem Segen und den kurzen Gesprächen waren."