Blickwechsel

Zum Tod von Hans Winkler

Datum:
Di. 19. Okt. 2021
Von:
Ronald Givens

Hans. Gemeinsam kniet er mit dem Glaskünstler und der Architektin auf dem Boden der Apostelkirche. Er skizziert eine Lösung. Später formt er mit seinen Händen und mit seinem Können das, was hier noch als ein paar Striche, als eine Diskussion nicht fassbar ist. Durch Hans ist es fassbar geworden.

Gerade für diejenigen, die gesehen, erlebt haben wie viel Zeit Hans in unseren Kirchen verbracht hat, repariert, geformt und neu geschaffen hat, ist es nicht fassbar, dass er gestorben ist. Zu jung, zu schnell, zu unfassbar. Es war und es ist schwer, Gott so unfassbar anders als erhofft zu erleben.

Wann Hans in den letzten Tagen für sich erfasst hat, dass er sterben wird, weiß nur er, spürten Brigitte und Gabriel, hörten es an seinem Wunsch heimzudürfen. In die Holzstraße, zu den Stimmen, zu der Nähe, zu den Menschen, die ihm die Ruhe gaben, um sterben zu können.

Vieles werden wir anfassen und sehen, das zu den guten Spuren gehört, die Hans Winkler mit seiner Fähigkeit und seinem ehrenamtlichen Engagement geschaffen hat. Die stärkste Spur, die Hans für mich hinterlassen hat, ist, dass er den Blick nicht gewechselt hat. Trotz Krebs, trotz erfolgloser Chemotherapie hat er Gott im Blick behalten. Sein Glaube, der Gottesdienst, die gefalteten Hände waren nicht nur in den guten Tagen geerdet und voller Himmel, sondern auch in den Schmerzen und im Sterben. Ein gute Lebensspur, die Hans Winkler damit hinterlassen hat.