Du stellst meine Füße auf weiten Raum

Bilder zu den Hoffnungsworten

Datum:
Mi. 3. März 2021
Von:
Pfarrer Ronald Givens

Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ Psalm 31 Vers 9

Die Hoffnungsworte für die zweite Woche in der diesjährigen Fastenzeit sucht diesmal Frau Gemeindereferentin Dorothea Busalt für uns aus. Wie in den ersten zwei Wochen der Fastenzeit, so wird es auch an diesen folgenden sieben Tagen sein: Nur ein Wort.

Die Bilder für die kommenden sieben Tage stammen aus einem Gartenpark in der Normandie. Mehr als dreihundert verschiedene Hortensiensorten sind hier zusammengetragen worden. Ich bin mit dem Fahrrad dorthin geradelt. Schon diese Radtour durch viele kleine Dörfer, bergauf und bergab über schmale Landstraßen war eine Sehvorbereitung für die Hortensien. Es war Früh-Herbst. Strahlend blauer Himmel, die Felder größtenteils schon abgeerntet, die Blütenpracht in den Gärten neigte sich dem Ende zu, an den zahlreichen Apfelbäumen gab es rote Farbtupfen. Von diesen Farbsprengseln abgesehen, waren Ocker und Braun die vorherrschenden Farbtöne, links und rechts der Landstraßen. Ein Baumallee aus mächtigen Buchen führte zu dem Garten. Hinter einer Steinmauer, und durch ein großes Holztor zugänglich, erstreckte sich die Anlage. Es gab keine Wege, stattdessen weiches, grünes, sattes Gras. Dazwischen große Inseln aus Hortensien. Nach Ländern und Regionen geordnet. Farben, Blütenformen und Wuchshöhen haben sich so ergänzt, dass sie im Zusammenspiel, und auch im Detail, wunderschön waren. Immer neue Blickwinkel, andere Farben und Schönheit

Die ersten vierzehn Tage unseres Hoffnungs-Wort Kalender sind vorüber. Was für ein schönes Zusammenspiel an Worten, an Bildern, an Namen! Oft schaue ich mehrmals am Tag nach, welches Wort dazugekommen ist, welches Foto oder Bild. Ich freue mich über die Namen derer, die auf dem Padlet mitwirken, ich staune wer sich wie mitteilt. Es ist ein Geschenk.

Die Hortensien schenken sich. Sie legen all ihre Kraft in ihre Farben und dabei verblühen sie. Wie arm wäre der Garten würden sie sich zurückhalten, gäbe es nur eine Sorte. Hätten sie Angst vor dem Verblühen. Natürlich weiß ich um den Konkurrenz der Evolution. Für mich ist dieser Garten aber mehr als Darwinismus. Es ist, als würden die Blumen uns Menschen still zeigen, dass unsere Welt nur schön wird, dass sie nur gerecht wird, dass sie sich nur verändert, wenn ich mich hingebe, wenn ich nicht darum fürchte, was denken die anderen? Kann ich neben den anderen bestehen? Sondern darauf vertraue, dass der Schöpfer sich etwas gedacht hat, als er meine Farbe, meinen Wuchs, meine Blüte ins Dasein gerufen hat.

Der Heilige Franziskus hat Ochs und Esel neben die Krippe gestellt, um die Menschen zum Abgeben ihrer Wärme zu bewegen, wie es eben das Vieh ganz ntürlich macht. Die Heilige Dorothea bringt Blumen aus dem Paradies, mitten im Winter, um einen Präfekten zum Glauben an Christus  zu bekehren. Die Natur ist eine einzige wunderschön gestaltete Einladungskarte von Gott, damit wir mithelfen seine Welt lebenswert zu gestalten und ihn den Schöpfer suchen.

Jesus hat sich ganz unterschiedliche Frauen und Männer ausgesucht. Als seine Jünger hat er sie bezeichnet. Mindestens einhundertzwanzig verschieden Typen! Schon die wenigen, deren Namen wir kennen, lassen erahnen was für eine bunte Truppe und was für unterschiedliche Charaktere das waren. Der Anfang des Reiches Gottes.

Mit den Bildern aus dem Hortensien-Garten in der Normandie möchte ich uns in dieser Fastenzeit bestärken uns zu verschenken. Damit das Reich Gottes schön, bunt, vielfältig und einladend bleibt.

Auch in dieser Woche steht jedes Wort für sich. Ein Hoffnungswort für jeden Tag. Die Fotos stehen ebenfalls für sich. Ohne gewollten Bezug zum Bild. Es ist genug Raum im Garten unseres Herzens um beides wachsen zu lassen. Das Wort des Psalms gilt auch hier: Du stellst meine Füße auf weiten Raum.

Gute weitere sieben Tage in dieser Fastenzeit!

Ihr

Pfarrer Ronald Ashley Givens