Du stellst meine Füße auf weiten Raum

Bilder zu den Hoffnungsworten

Datum:
Mi. 17. März 2021
Von:
Pfarrer Ronald Givens

Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ Psalm 31 Vers 9

 

Die Hoffnungsworte für die nächste Woche in der diesjährigen Fastenzeit sucht Frau Sigrid Volk für uns aus, die als Praktikantin bei uns arbeitet. Wie in den ersten Wochen der Fastenzeit, so wird es auch an diesen folgenden sieben Tagen sein: Nur ein Wort.

Für die Bilder der kommenden sieben Tage muss man wieder den Kopf in den Nacken legen und den Blick zum Himmel heben. Es sind Bilder von einem anderen Himmel. Die Gewölbe von Kirchen werden schon sehr früh zum Sinnbild dessen, was mit Himmel, mit Paradies und dem Wohnen bei Gott versucht wird in Worte zu fassen. Es sind Fotographien aus Kirchen in England, Frankreich, Deutschland und Portugal.

Es ist ein ausgeklügeltes System, das die Baumeister am Ausgang der Romanik entwickelt haben, um die Kirchenräume höher gestalten zu können. Durch die Idee der Kreuzrippengewölbe wurden die Kirchen nicht nur höher, sondern auch lichtdurchflutet. Nun wurde es möglich große Fenster einzusetzen. All die unterschiedlichen Kräfte, die auf Mauern und Säulen wirken, können so getragen und verteilt werden. Nicht nur der Schlussstein am höchsten Punkt eines Bogens, sondern jeder einzelne Bogen ist unabdingbar, damit das Ganze tatsächlich getragen wird.

Darum habe ich die Bilder von Kirchengewölben für diese neue Woche der Hoffnungsworte  ausgesucht. Neben das erste Wort am Morgen, legt sich im Lauf des Tages ein Hoffnungswort nach dem Andern. Jedes Wort ein Segen. Von einem Menschen ausgesucht, um andere mit Hoffnung zu erfüllen. Wer würde wagen zu entscheiden welches Wort nicht dazugehört? Ist es doch von einer Tochter, einem Sohn Gottes gesprochen, enthält sein Leben, seinen Glauben, seine Erfahrungen, seine Siege und Niederlagen. Wie beim Bau einer Kathedrale fügt sich etwas zusammen und erst im Zusammenspiel aller wird das Ganze schön.

Die Baumeister der beeindruckenden Kathedralen und Kirchen wussten, dass für ihren Himmel kein Bogen, kein Stein, keine Säule fehlen durfte. Ansonsten stürzt der Himmel über den Menschen ein.

Es gibt im evangelischen und katholischen Gesangbuch ein wunderschönes Lied, das auf Jochen Klepper zurückgeht. Dort heißt es:

Ob er gleich Mond und Sterne und Sonnen werden sah,

mag er dich doch nicht missen in der Geschöpfe Schar,

will stündlich von dir wissen und zählt dir Tag und Jahr.

Wie sehr richtet es einen Menschen auf, zu hören und glauben zu können, dass Gott ihn vermisst. Was für ein Segen wäre es, wenn alle, die sich unter einem Kirchengewölbe versammeln, hören und glauben können: du bist gesegnet mit deinem Leben, mit deinem Glauben, mit deinen Erfahrungen, mit deiner Liebe. Die Baumeister des Mittelalters haben ihre Kirchen hoch und weit und licht gemacht. Welch eine Einladung an die Kirche so zu werden!

Auch in dieser Woche steht jedes Wort für sich. Ein Hoffnungswort für jeden Tag. Die Fotos stehen ebenfalls für sich. Ohne gewollten Bezug zum Bild. Das Wort des Psalms gilt auch hier: Du stellst meine Füße auf weiten Raum. Gerade der Blick hinauf auf den Kirchturm macht deutlich wieviel Raum Gott uns geschenkt hat.

Danken möchte allen, die damit begonnen haben, die Hoffnungsworte zu gestalten. Für unsere Hoffnungs-Ausstellung nach Ostern.

 

Gute weitere sieben Tage in dieser Fastenzeit!

Ihr

Pfarrer Ronald Ashley Givens