Du stellst meine Füße auf weiten Raum

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ Psalm 31, 9

Die Hoffnungsworte für die nächste Woche in der diesjährigen Fastenzeit sucht Gemeindereferentin Silvia Schoeneck für uns aus. Wie in den ersten Wochen der Fastenzeit, so wird es auch in der Karwoche sein: Nur ein Wort.

Unfassbar ist in diesen Tagen die Gewalt in Myanmar, aber auch die Bilder aus Belarus oder die Berichte über Straflager in Russland und in China sind verstörend. Dennoch wagen Menschen sich auf die Straße, trotzen den Panzern, Gewehren, Scheinprozessen. Sie riskieren ihr Leben für das Leben.

Daher habe ich für die Karwoche die Bilder von Pflanzen ausgesucht, die auf hartem Fels es fertig bringen Farbe und Leben zu bezeugen. Sie sind Wegbereiter für andere Pflanzen und Gräser, die durch sie auf dem Felsen Halt und Lebensraum finden. Wie bescheiden die Hoffnung hier beginnt und wie schön sie ist, wenn das Licht darauf fällt.

In dieser Karwoche, die immer mehr von der Pandemie geprägt wird, von ausufernder Gewalt, wünsche ich uns, dass wir die Hoffnungswörter auf unserem Padlet zu Gebeten machen. Sprich nur ein Wort, so wird die Seele so vieler gesund. Es braucht in dieser Zeit Menschen, die dem Gebet trauen, die mit ihrem Herzen Stärke aussenden, für die, deren Hoffnung keinen Halt mehr findet, ins Bodenlose zu stürzen droht.

Natürlich schauen wir in dieser Woche auf das Kreuz. In unseren vier Kirchen wird es beim Hungertuch, neben den Fußspuren stehen. Keiner der Jünger hätte sich träumen lassen, dass ausgerechnet das Kreuz, ausgerechnet das Grab zu einem Anfang des Lebens werden wird. Wie bescheiden ist dieser Anfang. Ein Mensch stirbt am Kreuz, einer wird begraben. Als am Ostermorgen das erste Licht auf Golgotha und das Gartengrab fällt, da entdecken die drei Frauen und die herbeigeeilten Jünger die ersten Spuren des Lebens. Sie bezeugen es und bis heute ist „Auferstehung“ das Hoffnungswort, das so viel Leben enthält und unserem Leben Halt gibt, gerade dort wo scheinbar kein Leben möglich ist.

Auch in dieser Woche steht jedes Wort für sich. Ein Hoffnungswort für jeden Tag. Die Fotos stehen ebenfalls für sich. Ohne gewollten Bezug zum Bild. Das Wort des Psalms gilt auch hier: Du stellst meine Füße auf weiten Raum. Gerade der Blick hinauf auf den Kirchturm macht deutlich wieviel Raum Gott uns geschenkt hat.

Danken möchte allen, die damit begonnen haben, die Hoffnungsworte zu gestalten. Für unsere Hoffnungs-Ausstellung nach Ostern.

Eine gute Karwoche!

Ihr

Pfarrer Ronald Ashley Givens