Ehrenamtstreffen
Da hat uns der Mut gefehlt
Es war eine sehr offenherzige Gesprächsrunde, als wir den Begegnungsabend mit Weihbischof Dr. Udo Benz vorbereitet hatten. Sehr viele Themen, die wohl bei vielen, die sich in unserer Gemeinde engagieren, unter den Nägeln brennen, wurden an diesem Abend benannt. Viele haben aus Ihren Familien, von Freunden oder vom Arbeitsplatz erzählt, wie es ist, noch zur Kirche zu gehören, sich dort einzusetzen, mitzuhelfen und zum Gottesdienst zu gehen.
Zu-Hören und Ver-antworten
Aus Sorge, dass die Begegnungszeit mit Weihbischof Dr. Bentz zu kurz wird, haben wir dann die Fragen gebündelt und eine Gruppe ausgesucht, die diese vortragen sollte. Im Nachhinein hat sich gezeigt, dass wir nicht mutig genug waren. Weihbischof Dr. Bentz hat sich viel Zeit genommen, mehr als eigentlich geplant war, obgleich er einen sehr langen Arbeits- und Visitationstag schon hinter sich hatte. Unsere Sorge war unbegründet, und es wären wohl dieselben Themen und Fragen an ihn herangetragen worden, wie die Gruppe erarbeitet hatte, aber alle Teilnehmenden wären besser einbezogen gewesen, hätten es auf ihre Weise vortragen können. Der grundlegende Fehler lag sicher bei mir, dass ich dachte, dass es für die Fülle der Fragen und Themen besser sei, das Gespräch zu strukturieren. Dass es dennoch ein hörenswerter Abend gewesen ist, lag an denen die die Themen und Fragen vorgestellt haben und an Weihbischof Dr. Bentz wie er Perspektiven aufgezeigt und verändert hat, aber auch ehrlich gesagt hat, wo er selbst an Grenzen kommt oder Ohnmacht auch tragen muss.
Liane Helfrich-Zengi: „Die Gruppen haben sehr lebhaft, engagiert und gezielt ihr Wünsche, Hoffnungen und eigentlich auch Forderungen dem Weihbischof in 3 Themengebiete präsentiert.
Die Themen waren keine Neuigkeiten für den Weihbischof und zu vielen Punkten wurde in der Diözese schon die Weichen gestellt, wie z.B. der Wunsch nach Gleichstellungen in allen Bereichen der Kirche. Auch das Verändern des Zölibats sollte dringend angegangen werden, so der Hinweis der Gruppe.“
Monika Brößner: „Die Begegnung mit Herrn Weihbischof Bentz war gut. Die Themen die angesprochen wurden, u.a. Sexualmoral, Stellung der Frau, Zölibat, sind wohl die, die er, egal wo er hinkommt anhören muss, und trotzdem hat er zu keiner Zeit vermittelt, dass er des Antwortens darauf überdrüssig wäre. Im Gegenteil, er war interessiert und die Begegnung fand auf Augenhöhe statt.“
Andrea Wieland: „Der Weihbischof Herr Dr. Benz ist auf jeden einzelnen Punkt sehr ausführlich eingegangen und hat versucht, die Situation und die Probleme im Bistum und auch in der katholischen Kirche zu erklären, und sie anhand von Beispielen verständlich darzulegen. Wir, das Vorbereitungsteam, haben es zu gut gemeint. Wir haben zu viel und auch schon zu konkret Themen und Fragen an den Generalvikar gestellt. Ich habe von etlichen Personen, die an diesem Abend da waren, keine gute Rückmeldung erhalten. Sie haben es sehr bedauert, nicht selbst Fragen stellen zu können, aber der Zeitdruck kam sehr deutlich rüber, somit hat sich niemand so recht getraut. Wenn ich diesen Abend für mich Revue passieren lasse, gibt es doch noch einiges an Gesprächsbedarf für mich. Über einen Reflektionstermin wäre ich dankbar."