Fastenzeit 2022

Altargestaltung zum Vaterunser

Datum:
Mo. 7. März 2022
Von:
Pfarrer Ronald Ashley Givens

In allen unseren vier Kirchen ist in der österlichen Umkehrzeit schon beim Betreten der jeweiligen Kirche mit den Augen zu erfassen, dass die vierzig Tage vor Ostern anders sind. Die Mesnerinnen und Mesner haben mit violetten Tüchern, der liturgischen Farbe für die Umkehr, vieles den Blicken entzogen.

In der Apostelkirche ist zudem der helle Sandstein des Altares in der Mitte der Kirche zu einem schwarzen Kubus geworden. Alle vier Seiten des Altars hat Herr Hans Peter Kallweit mit einer schwarzen Folie verkleidet. Es ist sogenannte Kratzfolie. Viele kennen diese Folie aus dem Kunstunterricht in der Schule oder aus der Kita. Reibt man die schwarze Schicht ab, dann kommen darunter die Farben zum Vorschein, die durch das Schwarz verdeckt worden sind.

Nach und nach wird Ruth Thönnessen am Altar die Worte des Vaterunsers freilegen. An jedem Sonntag in der Fastenzeit, in der Karwoche bis hin zum Osterfest, wird immer mehr von dem Gebet sichtbar, das Jesus uns anvertraut hat.

Noch ist das Gebet verborgen unter dem Schwarz. Als die Frauen und Männer, die Jesus nachgefolgt sind, gesehen haben, wie er betet, haben sie ihn gefragt: „Herr, zeig uns, wie man betet. Herr, lehre uns beten.“ Sein Gebet, die Worte des Vaterunsers, haben diese Jüngerinnen und Jünger Jesu so beeindruckt, dass sie nicht verlorengingen, sondern bis heute überall auf der Welt in unzähligen Sprachen von Millionen von Menschen gebetet werden.

In den vierzig Tagen zur Vorbereitung auf das Fest der Auferstehung möchten wir als Freunde Jesu mit einem neuen Blick auf sein Gebet schauen, diesen Schatz zum Leuchten bringen.

Ich danke den Mesnerinnen Monika Brößner, Elke Feifer, Hedwig Gölz und unserem Mesner Andreas Heibel, aber auch Siggi Botta, dass sie unsere Kirchen für diese Zeit sehr sorgfältig und für mich beeindruckend hergerichtet haben. Danke für diesen veränderten Blick auf das Vertraute. Ich danke Herrn Hans Peter Kallweit, dass er handwerklich so gekonnt mit seiner Frau Andrea Kallweit den Altar in Schwarz verkleidet hat und auf diese Weise die Umsetzung der Idee, das Vaterunser neu zu entdecken, ermöglicht hat. Einen besonderen Dank an Ruth Thönnessen für das Schreiben und Gestalten des Vaterunsers auf dem Altar.