Friedenslicht in der Marienkirche

„Sag mir wo ist Bethlehem?“, haben die Kinder bei der Probe für das Krippenspiel an Heiligabend in der Marienkirche gesungen. Sag mir wo ist Bethlehem? Hinter einer hohen Mauer, nicht weit entfernt von Jerusalem, in Palästina, in Israel, dort am Rand der judäischen Wüste, dort ist Bethlehem.

Nicht jeder kann dorthin reisen. Nach Bethlehem. Würde man dorthin reisen, dann käme hinter der Mauer, gleich neben dem Checkpoint, das Caritas Kinderkrankenhaus von Bethlehem. Dort die Straße hinab, an den Taxis und Minibussen vorbei, die auf Kundschaft warten, um sie in die umliegenden Dörfer zu bringen, gleich wieder die Strasse hinauf. Schließlich in eine kleine Gasse hinein. Vorbei an zwei Falafel Restaurants. Draußen auf der Strasse brutzeln die Kirchenerbsenkugeln. Vorbei am Gästehaus der Franziskaner und dann, dann wäre man in Bethlehem. Vor der kleinen Türe, die hineinführt zu der Grotte, zu dem Stern, zu dem Licht, das hier immer brennt.

Diesen Weg, in umgekehrter Reihenfolge, hat das Friedenslicht aus Bethlehem genommen. Es hat die Mauer überwunden, ist über das Mittelmeer im Flugzeug geflogen und hat sich in Europa verteilt. Ab Heilig Abend, zum Krippensiel um 15.00 Uhr, ist das Bethlehem Licht da. In der Marienkirche.

Bringen Sie eine Kerze mit, entzünden Sie am Friedenslicht Ihre Kerze. Sag mir wo ist Bethlehem? Dann können Sie auf ihre Kerze daheim zeigen und sagen: ein bisschen ist Bethlehem jetzt da. Bei mir, bei uns. Das Licht ist da. Aus Bethlehem. Aus der Grotte, in der Jesus, das Licht, geboren wurde.