Gebetsbrücke im Januar 2017

monatliches Friedensgebet

Datum:
Sa. 14. Jan. 2017
Von:
Ronald Givens
Situation der Christen in Indien hat sich seit 2014 drastisch verschlechtert

Es ist eine Zahl, die aufhorchen lässt. Nach einer Neueinschätzung der christlichen Hilfsorganisation „open doors“ werden weltweit 200 Millionen Christen um ihres Glaubens willen verfolgt oder benachteiligt.

Für eine beständige Gruppe ist in Viernheim neben dieser eigentlich unvorstellbaren Zahl 200 Millionen bedrängten Christen noch eine andere Zahl sehr wichtig: die Zahl 13. An jedem 13. Eines Monats lädt der Pfarrgemeinderat der Pfarrei Johannes XXIII. dazu ein, eine Gebetsbrücke zu bauen, zu den Schwestern und Brüdern in der Verfolgung.

Ursula Scheidel hat für den 13. Dieses Monats das Gebet auf dem Apostelplatz vorbereitet, und im Januar den Blick auf die Situation der Christen in Indien gelenkt. Seit im Mai 2014 die Hindupartei unter Ministerpräsident Modi die Regierungsmacht hat, häufen sich die Zahl der Angriffe aus religiöse Minderheiten in Indien drastisch. Trotz dieser zunehmenden religiösen Intoleranz vor allem durch Hindu-Extremisten unternimmt die Zentralregion nichts dagegen und ermutigt so die Übergriffe und Aktionen gegen die Christen in Indien.

In Indien trifft diese Verfolgung und Behinderung Christen in unterschiedlichen Situationen. Zunächst die ausländischen Christen, nicht nur aus dem Westen, sondern auch die Arbeitsmigranten und Flüchtlinge, die nach Indien gekommen sind. Daneben gibt es Kirchen, die schon seit dem 3. Jahrhundert in Indien beheimatet sind und in der Vergangenheit es ein gutes Miteinander zwischen Hindu und Christen gegeben hat. Aber auch diese Kirche leiden unter Anschlägen, Übergriffen und Benachteiligung, obgleich sie meist nur innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft religiös tätig sind und vorrangig im Caritas Bereich nach außen wirken.

Am Schwersten hat es die Gruppe der Christen, die aus dem Hinduismus konvertiert sind. Sie werden tagtäglich drangsaliert und stehen unter dem permanenten Druck wieder zum Hinduismus zurückzukehren.

Die protestantischen Freikirchen, die aktiv die Ausbreitung des christlichen Glaubens unter der indischen Bevölkerung betreiben, sind das zweitwichtigste Ziel der Hindu-Extremisten. Sie werden regelmäßig angegriffen und müssen um ihr Eigentum, ihre kirchlichen Einrichtungen und ihr Leben fürchten.

Neben dem Entzünden von Kerzen, dem gemeinsamen Singen von Friedensliedern gehört zum Treffen der Gebetsgruppe auch immer das Lesen der Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu. Mit dem Gebet, im Blick auf die Seligpreisungen, soll so immer wieder um den Frieden gebet werden und an eine eigene friedensstiftende Haltung eingeübt werden.

Die offene Gruppe trifft sich wieder am 13. Februar um 20.00 Uhr auf dem Apostelplatz. Herzliche Einladung sich an der Gebetsbrücke zu beteiligen und so ein Zeichen des Friedens und der Verbundenheit mit den Christen in der Verfolgung zu setzen.