Gemeindebrief 10

Gottesdienste und Sakramente

Datum:
Fr. 26. Juni 2020
Von:
Pfarrer Dr. Ronald Givens

Liebe Gemeinde,

mit diesem Gemeindebrief möchte ich Sie über die Besprechungen informieren, die wir als Pastoralteam und Vorstand der Räte in den letzten Tagen miteinander geführt haben.

Vielleicht haben Sie schon mitbekommen, dass wir wieder die Taufe feiern dürfen. Diakon Brößner und ich feiern an den Samstagen im Juli und August mehrere Taufen jeweils nacheinander, um die rund 30 verschobenen Taufen nachzuholen - natürlich unter all den Auflagen und Vorschriften, die einzuhalten sind. Ich bin froh, dass die meisten Eltern sich auf diese Form einlassen und freue mich auf diese Feiern, in denen die Liebe Gottes in ganz besonderer Weise den Kindern und ihren Familien zugesagt wird.

Erfreulich ist ebenfalls, dass nicht alle Brautpaare ihren Termin abgesagt oder verschoben haben, sondern kreativ eine Lösung gefunden haben, um einander das Sakrament der Ehe zu spenden. Auch diese Feiern werden im Juli und August an den Samstagen stattfinden.

Frau Busalt wartet nach wie vor auf eine Antwort des Bistums auf die Frage nach der Spendung des Sakramentes der Firmung. Wir haben von unserer Seite einen Lösungsvorschlag gemacht, warten nun aber, ob diese Form auch ermöglicht wird.

Während ich diesen Gemeindebrief auf den Weg bringe, informiert Frau Eckart die Familien unserer Erstkommunionkinder über die nun geplante Form der Erstkommunion. Unter den derzeitigen Bestimmungen wird die Feier ganz anders sein als erwartet und gewohnt. Das beginnt schon damit, dass die Kinder nicht gemeinsam in die Kirche einziehen können, sondern schon zu Beginn des Gottesdienstes ihren Platz in der Kirche einnehmen werden. Letztlich sind dies aber Äußerlichkeiten. Ich freue mich auf die Feier mit den Kindern und einem kleinen Teil ihrer Familie. Im August werden wir dazu an zwei Sonntagen jeweils zwei Erstkommunionfeiern um 9.00 Uhr und um 11.00 Uhr in der Apostelkirche haben. Alle 74 Kinder mit ihren Familien werden so auf vier Gottesdienste verteilt. Ich bin Frau Eckart sehr dankbar, dass sie sich viele Gedanken gemacht hat, wie unter Einhaltung aller Auflagen, eine für die Kinder und die Familien würdige und ansprechende Feier ermöglicht werden kann.

Inzwischen hat sich auch die Feier der Gottesdienste in der Michaelskirche und Apostelkirche gut eingespielt. Nach wie vor braucht es viele Helferinnen und Helfer rund um die Gottesdienste. Es ist gut, dass sie vor, während und nach dem Gottesdienst darauf achten, dass wir so miteinander feiern, dass so gut wie möglich alle Vorschriften eingehalten werden. Das gibt vielen Mitfeiernden eine Sicherheit.

Ausdrücklich möchte ich denen danken, die sich ohne Diskussion und Widerspruch von den Helferinnen und Helfern einweisen und zu ihrem Platz geleiten lassen. Neben der Anspannung alles richtig zu machen, ist es sehr anstrengend, wenn es auch noch Diskussionen um den Lieblings-Sitzplatz in der Kirche gibt.

Bei den Gottesdiensten am Mittwoch und am Freitag wird es ab Juli 2020 so sein, dass es dafür vorher keine Anmeldung per Telefon und Mail mehr braucht. Die Mitfeiernden müssen lediglich ihre Kontaktdaten zum Gottesdienst mitbringen. Am besten nutzen sie die Vordrucke, die dafür in unseren Kirchen ausliegen. Für den Sonntagsgottesdienst ist weiterhin eine Anmeldung erforderlich. Die Gottesdienstordnung liegt für sie zum Mitnehmen in den Kirchen aus und ist auf unserer Homepage (www.katholische-kirche-viernheim.de) zu finden.

Am letzten Sonntag haben wir den Gottesdienst als Eucharistie gefeiert. Diejenigen, die durch ihr Mitfeiern am Mittwoch schon eingeübt waren, haben dazu beigetragen, dass auch diejenigen, die am Sonntag zum ersten Mal wieder eine Eucharistiefeier in der Apostelkirche mitgefeiert haben, sich nicht allzu unsicher fühlten.

In den letzten Wochen haben viele regelmäßig die unterschiedlichen Gottesdienste mitgefeiert. Dabei gab es eine große Dankbarkeit für die unterschiedlichen Charismen der Frauen und Männer, die den Gottesdiensten vorstanden. Beim Nachfragen wurde als Hauptgrund für das Mitfeiern in der Kirche, die Gottesdienstgemeinschaft genannt. Wenn der Apostel Paulus in seinen Briefen immer wieder betont, dass der Leib Christi aus vielen unterschiedlichen Gliedern besteht, die untrennbar miteinander verbunden sein sollen, dann ist diese Sehnsucht nach den Schwestern und Brüdern ein Ausdruck dieses Gemeindebildes von Paulus.

Ich bin dankbar, dass wir anfangen konnten, einen Teil der Gottesdienste auch wieder als Eucharistie zu feiern. In den letzten Monaten habe ich jeden Tag mindestens einen Gottesdienst gefeiert - sei es an den Krankenbetten, sei es bei der Spendung der Sterbesakramente, sei es auf dem Friedhof bei den Beerdigungen, sei es beim Beten des Angelus oder auch jetzt wieder bei der Eucharistiefeier. All das gerade genannte sind Gottesdienste - ebenso wie die Gottesdienste, denen Frauen und Männer aus unserer Gemeinde in den letzten Wochen vorgestanden sind und diese ganz unterschiedlich gestaltet haben. Gottesdienst findet nicht nur statt, wenn der Pfarrer medial präsent ist.

Mein Dank gilt all jenen, die gerade in dieser Krisenzeit, keinen Unterschied gemacht haben, in welcher Form Gottesdienst gefeiert wurde, sondern denen es einfach wichtig war, ihren Glauben mit ihren Schwestern und Brüdern zu teilen und zu feiern - sei es vor dem Fernseher und Radio oder eben bei den unterschiedlichen Gottesdiensten an verschiedenen Kirchorten.

Herbert Kohl hat - mit Unterstützung von Herrn Bürgermeister Baaß - die Jugendlichen unserer Kirche ermutigt, ein Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche zu organisieren. Auf einer Wiese im Sportgebiet West errichten alle Jugendgruppen gemeinsam ein Feriencamp und bieten den Kindern während der Sommerferien in vielen kleinen Gruppen täglich ein spannendes und abwechslungsreiches Ferienprogramm. Auch religiöse Angebote werden gemacht, um unseren Glauben zum Ausdruck zu bringen. Ich bin froh und dankbar, dass alle unsere Jugendgruppen der Bitte unseres Generalvikars nachgekommen sind, damit die Eltern eine Entlastung für die schweren zurückliegenden Wochen erfahren. Dankbar bin ich für die Unterstützung der geistlichen Leiter*innen der einzelnen Jugendgruppen. Näheres erfahren Sie auf der Homepage der Katholischen Kirche Viernheim.

Das nächste große Hochfest ist „Mariä Himmelfahrt“ am 15. August. Wir werden es – aufgrund der Corona-Bestimmungen – diesmal im Apostelgarten miteinander feiern. Natürlich ist das anders als in den vergangenen Jahren und dennoch freue ich mich darauf, dieses Fest mit einer größeren Schar von Mitfeiernden zu begehen.

Im Augenblick ist die Feier der Eucharistie - nicht nur durch die Sitzordnung - anders als gewohnt. Auch der Ablauf selbst ist verändert. Zunächst muss es so sein, dass die Feier nicht länger als fünfzig Minuten dauert. Obwohl die Kirchentüren, nach den Corona-Auflagen, während des Gottesdienstes offenstehen, bleibt unsere Kirche doch ein geschlossener Raum.

Zurzeit braucht die Kommunionspendung deutlich mehr Zeit. Wir haben dafür eine Form gefunden, die würdig ist und zugleich den Vorschriften entspricht.

Solange das Singen als eine Möglichkeit der Ansteckung von einem Teil der Fachleute genannt wird, verzichten wir auf den Gemeindegesang. Jeweils vier Gemeindemitglieder sind eingeladen, stellvertretend für die anderen Mitfeiernden zu singen. Wir möchten so ganz unterschiedliche Menschen ermutigen, einen Dienst im Gottesdienst zu übernehmen. Selbst wenn sie nicht im Kirchenchor oder in der Kantorinnen-Schola singen, melden Sie sich im Pfarrbüro, wenn Sie gerne einmal im Gottesdienst stellvertretend für die anderen singen möchten: Telefon (0 62 04 - 78 92 00) oder Mail ( Pfarrbuero@katholische-kirche-viernheim.de ). 

Während des Lockdowns hat es sich gezeigt, dass es ein bisschen Mut braucht -  daheim oder bei Freunden - zu sagen: Ich würde gerne mit Euch Gottesdienst feiern und ich nehme das mal in die Hand. So soll das Singen für die anderen eine Ermutigung und Einübung sein.

Im Gottesdienst gibt es im Augenblick nur eine Lesung, die aus den vier Lesungen des Sonntags gewählt ist und von einem Lektor*in vorgetragen wird, auch wenn es das Evangelium ist.

Am Ende des Gottesdienstes gibt es ein ermutigendes Beispiel aus der Weltkirche, um unseren Blick zu weiten und zu hören, wie unsere Schwestern und Brüder aus dem Glauben heraus die Welt verändern.

Das gemeinsame Angelus-Gebet knüpft bewusst im Sonntagsgottesdienst an die Zeit an, in der uns das Glockenläuten zum Gebet und Gottesdienst im Lockdown verbunden hat.

Mit diesem Brief habe ich versucht, Ihnen zu vermitteln, was wir miteinander beraten haben. Wir, das sind die Vorstände unserer Räte Marion Renner, Ursula Scheidel und Richard Wagner, vom Pastoralteam Diakon Titus Brößner und unsere Gemeindereferent*innen Dorothea Busalt, Angela Eckart und Herbert Kohl sowie Monika Brößner und Andreas Heibel vom Küsterteam.

Gemeinsam mit allen Verantwortlichen unserer Gemeinde wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag

Ihr Pfarrer

Dr. Ronald A. Givens