Gemeindebrief 8

Die Kitaleitungen berichten

Datum:
Fr. 15. Mai 2020
Von:
Leiterinnen der Katholischen Kindertagesstätten

Gemeindebrief Nr. 8 - Katholische Kirche Viernheim

Liebe Gemeinde,

aufgrund der Corona-Pandemie sind unsere vier Katholischen Kindertagesstätten seit 16. März für den Regelbetrieb geschlossen und nur die Notbetreuung darf angeboten werden. Inzwischen sind es schon neun Wochen. Das ist eine sehr lange Zeit. Viele Familien sind am Limit, weil die Belastungen zuhause enorm sind. Wir als Verantwortliche wissen das und versuchen auch, die Familien so gut es geht zu unterstützen.

Die erste Dienstanweisung mit der Schließung der Kitas kam, wie viele andere Dienstanweisungen in den späteren Wochen auch, an einem Freitagnachmittag. So haben wir Kita-Leiterinnen und unsere Stellvertreterinnen uns mit Herrn Pfarrer Dr. Givens und den Gemeindereferentinnen sonntags – mit größtmöglichem Abstand und unter Wahrung der Hygienevorschriften - im Pfarr- und Jugendheim an der Marienkirche getroffen, um die wichtigsten Fragen zu besprechen:

Wie informieren wir die Eltern über die Schließung? Wie geht das mit dem Informationsfluss an die Eltern am einfachsten?  Notbetreuung ist vorgesehen. Wo richten wir diese ein? Welche Vorkehrungen sind - aufgrund der Hygienemaßnahmen im Umgang mit dem Corona-Virus - in den Kitas zu treffen? Wie können diese umgesetzt werden? Was muss alles in der nächsten Zeit geregelt werden?

Wir, die vier Leiterinnen unserer Katholischen Kindertagesstätten, gingen mit einer langen Liste an Aufgaben am nächsten Tag in unsere Einrichtungen:  Welche Kinder haben einen Anspruch auf eine Notgruppe? Wie viele braucht es? Wie machen wir das mit dem Mittagessen? Welche Erzieherinnen übernehmen diesen Dienst? Welche Erzieherinnen gehören zur Risikogruppe und dürfen überhaupt nicht in die Kita kommen? Welche Aufgaben bekommen die Erzieherinnen in dieser Zeit?

Gut, dass wir Kita-Leiterinnen schon seit längerem gut miteinander vernetzt sind. Da lässt sich so manches leichter planen und Absprachen treffen. Und doch sind die Herausforderungen gewaltig. Seit März vergeht kaum eine Woche, in der es keine neuen Corona-Bestimmungen des Landes Hessen und Dienstanweisungen der Bistumsleitung aus Mainz gibt.

Inzwischen haben wir Kita-Leiterinnen einen Stammplatz mit viel Abstand zueinander im Pfarr- und Jugendheim, weil es beinahe jede Woche ein Treffen mit Pfarrer Dr. Givens braucht.

Die Notgruppen, die zu Anfang nur aus 5 Kinder bestehen durften, begannen zuerst in der Kita St. Hildegard und der Kita Johannes XXIII. Ab Montag sind in allen vier Einrichtungen Notgruppen mit bis zu 10 Kindern untergebracht.

Im Augenblick dürfen unsere Eltern die Einrichtung nicht betreten und übergeben Ihr Kind an der Eingangstür an die Erzieher*innen. Das ist für alle Beteiligten nicht einfach.

Schon bald nach der Schließung des Regelbetriebs gab es die Idee, den Familien Geschichten, Lieder und Bastelanleitungen - auch in Form von kleinen Video-Filmen - an die Hand zu geben. Das haben unsere Erzieherinnen im Home-Office übernommen. Veröffentlicht wurde es regelmäßig auf der Homepage der Katholischen Kirche Viernheim.

Unabhängig davon wurden die Vorschulkinder mit Aufgaben versorgt. Sie werden diesmal einen anderen Abschluss von der Kita-Zeit feiern als die Kinder in den Jahren zuvor. Auch da braucht es Ideen, wie sich unsere Kinder gut verabschieden können.

Zum Osterfest bastelten unsere Erzieher*innen Ostergeschenke und Grüße aus der Kita wurden für die Kinder vorbereitet. Die Übergabe hat jede Kita für sich organisiert.

Zudem wurde das Portfolio der Kinder ergänzt. Im Kita-Alltag bleibt dafür normalerweise nicht viel Zeit.

Die konzeptionelle Arbeit wurde miteinander in den Blick genommen. Es wurde geplant, beraten und gemeinsam überlegt.

Auch die Renovierung und die Umgestaltung der Gruppenräume wurde in Angriff genommen. Es wurde fleißig gestrichen und gemalt, geschrubbt und gesaugt, aufgeräumt und ausgemistet. So wurden die Einrichtungen unter dem tatkräftigen Einsatz und den kreativen Ideen unserer Erzieherinnen für die Kinder verschönert.

Im Moment beschäftigen wir uns damit, wie die Eingewöhnungen der neuen Krippenkinder, durch die Corona-Bestimmungen möglich sein wird. Normalerweise haben die Kinder, die neu in die Krippe kommen, eine Eingewöhnungszeit. Stundenweise kommen die Eltern gemeinsam mit ihrem Kind in die Kita, um sich an das Umfeld zu gewöhnen. Das ist so im Moment nicht möglich. Kreative Lösungen sind gefragt. Überhaupt: Es scheint so, als seien die Worte - kreativ und flexibel - die am meisten benutzten Worte in dieser Zeit der Corona-Pandemie.

Zurzeit beraten wir, wie es Anfang Juni sein wird, wenn der eingeschränkte Regelbetrieb beginnen soll.  Kita-Gruppen mit 25 Kindern und einen Normalbetrieb wird es nicht geben können.

Auch beschäftigen wir uns damit, wie wir unsere Kinder in der Einrichtung schützen und mit den Corona-Bestimmungen  umgehen können – gerade auch im Hinblick auf den eingeschränkten Regelbetrieb, der viele neue Herausforderungen mitbringt. Als Unterstützung und Ermutigung für die Mädchen und Jungen ist ein Corona-Bilderbuch von den Erzieher*innen zu diesem Thema in unseren Kitas entstanden.

In dieser Woche haben wir als Kindertagesstätten auch einen Brief an unsere Kinder und Eltern geschrieben. Gerne können Sie diese auf der Homepage nachlesen:

https://bistummainz.de/katholische-kirche/viernheim/leben/einrichtungen/kindertagesstaetten/

Ja, wir vermissen unsere Kinder und Eltern. Und die Freude wird groß sein, wenn sich alle - wie auch immer das Wiedersehen sein wird - wieder in unseren Kindertagesstätten treffen und sehen können.

Mit allen Erzieherinnen und Erziehern, unseren Hauswirtschaftskräften, Hausmeistern und Büro-Mitarbeiterinnen grüßen wir Sie herzlich.

 

Ihre Kita-Leiterinnen

 

Kita St. Hildegard

Katharina Seeger

Kita Johannes XXIII.

Elisabeth Schmitt

Kita Maria-Ward

Gertrud Schade

Kita St. Michael

Andrea Wieland