Herzenskompass

Vorbereitung auf das Martinsfest

Datum:
Mi. 25. Okt. 2017
Von:
Ronald Givens

Bei allen Heiligen wird der Todestag als Gedenktag gefeiert. Als Geburtstag für das Ewige Leben. Beim Hl. Martin ist das anders. Sein Festtag, der 11. November, ist sein Begräbnistag, nicht sein Sterbedatum. Schon sehr früh, hat man den Tag, an dem die Bauern ihre Pacht bezahlt haben, mit dem Gedenktag des Hl. Bischofs Martin verbunden. Ebenso wurde auf St. Martin der Zehnte abgeliefert.

Der Hl. Martin muss ein Herz gehabt haben, das wie eine Kompassnadel ganz sicher wusste, wie man den Nächsten liebt. Er hat das, was er besaß, nicht nur mit dem Bettler am Stadttor geteilt, sondern auch sonst, als Soldat, als Bischof hat er immer auch den Nächsten bei seinem Handeln fest im Blick gehabt.

Mein Herz ist da vergesslicher oder weniger gut ausgebildet. Da hilft es, dass es solche Tage gibt, an denen mein Herz und ich daran erinnert werden: „Wem viel anvertraut worden ist, von dem wird auch viel gefordert werden.“ (Lk 12,48).

Der Martinustag mit seinem Zehnten, der Gott gehört (vg. Gen 14, 20; Lk 11,42), erinnert mich daran, ehrlich Bilanz zu ziehen, ob der Nächste durch mich genauso satt an Leib und Seele geworden ist, wie ich selbst?

Martinstag oder das Doppelgebot „Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst“ sind Brückengeländer über die eigenen Abgründe des Herzens zum ewigen Leben. Selig, wer so ein Geländer nicht braucht und sicher sich im Alltag zurecht findet. Mir aber hilft es nicht zu vergessen oder zu verdrängen, was Christus mir anvertraut und zutraut.

Herzliche Einladung zum Einkehrtag am Martinstag am 11. November 2017 im PJH, ab 11.00 Uhr. Anmeldung bitte im Pfarrbüro.