Heut schließt er wieder auf die Tür

Friedenssschlüssel

Datum:
So. 11. Dez. 2022
Von:
Dorothea Busalt

Heute haben wir den Friedensschlüssel mitgebracht. 

Als die russische Armee am 24. Februar den Krieg auf die Ukraine begonnen hat, da waren wir alle wie gelähmt. Ich hatte den Gottesdienst zwei Tage später hier in der Apostelkirche. Schnell habe ich meine Ansprache umgeschrieben, die eigentlich schon vorbereitet war. Seitdem lässt uns alle der Gedanke an den Krieg in der Ukraine nicht mehr los. Jeden Gottesdienst beten wir seit Aschermittwoch das Friedensgebet von Ján Nooter. Wann wird Friede sein? In der Ukraine? Und anderswo auf der Welt? Im letzten Jahr wurden 355 Konflikte auf der Welt gezählt. 

Vor 2700 Jahren schreibt Jesaja schon von der Sehnsucht der Menschen auf Frieden und beschreibt in wunderschönen Bildern wie es sein wird, wenn Gott kommt, auf diese Erde, zu uns Menschen. Er nennt ihn wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Heute in der Lesung macht er uns Mut: Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott!  

„Ich erhoffe mir Frieden, Frieden, Frieden auf dieser Welt. Aber ich glaube nicht, dass es das geben wird, denn die Menschen bringen es einfach nicht fertig, in Frieden zu leben“ 

Das hat Astrid Lindgren gesagt. Sie alle kennen sie. Was half ihr selbst, trotzdem ihr Vertrauen ins Leben und die Menschen nicht zu verlieren? Es war wohl ihre Liebe zu den Kindern. unzählige weltberühmte Kinderbücher hat sie geschrieben und erzählt, wie reich und bunt und spannend das Leben ist, wenn Menschen sich verstehen. Dafür erhielt sie 1978 den Friedenspreis des dt. Buchhandels.  

Irgendwann werden die Kinder verantwortlich sein für diese Welt. Und wir hoffen, dass es sie dann noch gibt. Sie werden über Krieg und Frieden bestimmen und wie sie in dieser Welt leben wollen. 

Von wem lernen die Kinder? Von uns Erwachsenen! Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Der Schlüssel zum Frieden sind wir selbst. Masuomeh Omidi wird mit ihrem Sohn Karen für uns heute die Kerze anzünden. Sie ist aus dem Iran mit ihrer Familie hierhergekommen. Nichts sehnlichster wünschte sie sich damals, als hier in Frieden leben zu können. Und wie weh tut ihr das Herz, wenn sie sieht, was die momentanen Unruhen im Iran auslösen. Ihr beiden Kinder gehen in einer unser 4 Kitas.  

Neben den Familien sind unsere Kitas und unsere Schulen Orte, wo die Kinder lernen, wie Frieden untereinander gelingen kann.  

Ich lade Sie ein: buchstabieren Sie den Frieden für sich täglich neu und geben Sie nie auf!