Lebenssteine

Wo Himmel und Erde sich berühren

Datum:
Mo. 8. Okt. 2018
Von:
Ronald Givens

Mose hat an einen Felsstein geschlagen, und Wasser kam heraus. Jakob hat sich einen Stein zum Schlafen genommen. Abraham hat seinen Sohn auf einem Stein opfern wollen.

Wir stehen am Ende des Tages oben auf einer Aussichtsdüne und die Kinder und Jugendlichen tragen Orte aus der Bibel zusammen, bei denen ein Stein eine Rolle gespielt hat.

Unterwegs hat jeder einen Stein gesammelt und jetzt stehen wir im Kreis in der Dunkelheit. Jede und jeder erzählt, für welchen Ort im eigenen Leben der Stein steht.

Ein Stein steht für einen Zeltplatz im Griechenland und für das Vertrautsein mit diesem Ort über viele Jahre hinweg. Ein anderen Stein steht für ein Krankenhaus und die Erinnerungen an eine schwere Zeit. Einer nach dem anderen erzählt für welchen Ort im Leben sein Stein steht. Alle hören zu. Jede und jeder erzählt etwas von sich, von dem was wichtig ist, vom eigenen Leben. Ganz unterschiedlich. Taizé. Die Apostelkirche. Die Schule. Der Sportplatz. Die Eifel. Garten Gethsemane. Weinheim. Viernheim. Geburtsort....

Als Jakob einen Stein genommen und darauf sein Haupt gebettet hat, träumte er von einer Himmelsleiter. Er sah in diesem Traum Engel auf dieser Leiter auf und nieder steigen. Als er erwachte war er erschrocken, weil er an einem Ort sich zur Ruhe gelegt hatte, an dem sich Himmel und Erde berührt haben.

Hoch oben auf der Düne haben die Kinder und Jugendlichen einander anvertraut, welche Ort sie berührt haben. Wo ein Mensch einem anderen gegenüber sich öffnet, darauf vertraut, dass er oder sie spürt, dass das, was jetzt erzählt wird, kostbar ist, weil es persönlich ist, dann berühren sich gleichsam Himmel und Erde. 

Denn der Himmel hält Ausschau nach Menschen, die noch anrührbar sind von dem, was der Nächste zu sagen hat, von dem was Gott ins Herz legen möchte.