Marienkirche

Pfarrversammlung 29.02.

Datum:
Mo. 17. Feb. 2020
Von:
Pfarrer Ronald Givens

Machbarkeitsstudie zur Teilumnutzung der Marienkirche

 

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Am Sonntag, den 16. Februar 2020, hat der Pfarrgemeinderat im Gottesdienst die Machbarkeitsstudie zur Teilumnutzung der Marienkirche der Gemeinde vorgestellt. Es war der Wunsch der Pfarrgemeinderäte und des Verwaltungsrates von Johannes XXIII., dass zunächst die Gottesdienstgemeinde informiert wird. Diese Information dient als Vorbereitung der Pfarrversammlung am 29. Februar 2020 nach dem Abendgottesdienst in der Marienkirche.

Die Pfarrgemeinderäte und der Verwaltungsrat haben sich mit großer Mehrheit auf Grundlage der Machbarkeitsstudie dafür ausgesprochen, der Stadt Viernheim anzubieten, in einem Teil der Marienkirche eine Kindertagesstätte einzubauen. Der verbleibende Teil soll weiterhin als katholische Kirche und Sakralraum von der Pfarrei genutzt werden.

Dieses Angebot zur Teilumnutzung der Kirche wurde dem Bürgermeister der Stadt Viernheim, Herrn Matthias Baaß, zugeleitet, mit der Bitte, es in den Gremien der Stadt zu beraten.

Aus den Plänen der Machbarkeitsstudie ergibt sich, dass es sich um zwei Projekte handelt. Es geht zum Einen darum, ob die Stadt es sich vorstellen kann, in die Kirche eine Kindertagesstätte einzubauen, und zum Anderen darum, wie der verbleibende Teil, der weiterhin als Gottesdienstraum genutzt werden soll, renoviert und gestaltet werden soll.

In der Pfarrversammlung möchte der Pfarrgemeinderat hören welche Meinungen und Ideen es zu diesen beiden Projekten gibt. Sollte es zu Verhandlungen mit der Stadt kommen, werden die Ergebnisse der Pfarrversammlung eine Entscheidungshilfe für die Räte sein.

Die jetzt erarbeitete Machbarkeitsstudie ist mit dem bischöflichen Ordinariat grundsätzlich abgestimmt. Ebenso sind die Vorschriften und die Überlegungen der zuständigen städtischen Behörden und des Landratsamtes in diese Studie eingeflossen.

 

Vorüberlegungen:

  • Mit der Wiedereröffnung der Apostelkirche wurde im Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat die Frage gestellt, wie ethisch und ökologisch verantwortlich wir mit der Marienkirche in Zukunft umgehen.
  • Seit fünf Jahren hat der Verwaltungsrat jedes Jahr einen Antrag auf Renovierung der Marienkirche gestellt. Der Diözesanverwaltungsrat hat dies aus grundsätzlichen Überlegungen und mit Blick darauf, dass es Kirchen im Bistum mit einem höheren Renovierungsbedarf gibt, jedes Mal zurückgestellt.
  • Der Orgelbauer hat vor zwei Jahren darauf hingewiesen, dass der sich lösende Farbputz von der Decke die Orgel schwer beschädigt und behandelt werden muss. Da eine grundsätzliche Renovierung z.Z. ausgeschlossen ist, müsste die Orgel provisorisch durch eine Plane geschützt werden.
  • Die Zahl derer, die den Gottesdienst mitfeiern, braucht neben der Apostelkirche nicht noch eine weitere Kirche für die Eucharistiefeier.
  • Es gibt in anderen Bistümern, in Frankreich und in England, bereits zahlreiche Kirchen, die teilweise oder gänzlich anders als für den Gottesdienst genutzt werden.
  • Damit die Marienkirche nicht noch mehr leer steht als dies jetzt schon der Fall ist, braucht es Ideen, wie der Raum mit Leben gefüllt wird und wie die Baulast auch zukünftig gestemmt werden kann damit sie nicht verwahrlost.

Ergebnis:

  • Das Architekturbüro Träger hat Pläne vorgelegt wie die Kirche in ihrem äußeren Erscheinungsbild erhalten bleiben kann und zugleich der Bereich mit dem Hochaltar und einem Teil des Kirchenschiffes weiterhin als Gottesdienstraum sichtbar und nutzbar bleibt.
  • Der Einbau einer Kindertagesstätte würde ohne Eingriff in die Bausubstanz erfolgen. Es würde eine Art Haus im Haus eingebaut. Dies wäre auch wieder vollständig rückbaubar.
  • Die Kindertagesstätte hat zwei Geschosse, das Obergeschoss wäre in der Verlängerung der jetzigen Orgelempore.
  • Mit verschiedenen Orgelbauern wurde besprochen, dass die Orgel in den verbleibenden Kirchenraum versetzt werden kann, und dass dies auch klanglich möglich ist.
  • Es würden in der Kindertagesstätte vier neue Gruppen entstehen.
  • Der Haupteingang zur Kindertagesstätte ist auch der Haupteingang der Marienkirche. Der Gottesdienstraum kann sowohl von der Kindertagesstätte als auch von den beiden vorderen Seiteneingängen aus betreten werden. Die Sakristei bleibt vollständig als solche erhalten.
  • Die Fenster werden nach unten verlängert, damit Tageslicht in den Räumen der Kita ist.
  • Der Pfarrgarten zu beiden Seiten der Kirche kann für die Kindertagesstätte genutzt werden. Davon abgetrennt wird der Zugang zum Pfarrhaus und zum Jugendheim.
  • Die Kosten für den Einbau einer Kindertagesstätte liegen wie bei allen Kindertagesstätten, die die Stadt in letzter Zeit gebaut hat oder baut, bei der Stadt. Die Kosten für den Einbau orientieren sich an den Kosten, die auch für einen Neubau anfallen würden.
  • Die Kosten für die Gestaltung und das Herrichten des verbleibenden Gottesdienstraumes tragen das Bistum und die Pfarrei. Ebenso für den Unterhalt der Kirche.
  • Es gibt bis jetzt weder abgeschlossene Verhandlungen noch Verträge.

 

Überlegung:

  • Die Pfarrgemeinderäte sehen in der Teilnutzung der Kirche als Kindertagesstätte eine sinnvolle Nutzung der Kirche und des Kirchengeländes. Familien und Kinder mit der ältesten Kirche von Viernheim so unmittelbar vertraut zu machen, ist eine gute Lösung.
  • Eine Kindertagesstätte im Bereich der Innenstadt ist sinnvoll.
  • Sollte die Stadt eine andere Lösung für eine zu bauende Kindertagesstätte favorisieren, bedauern wir dies und akzeptieren wir dies selbstverständlich. Wir wissen aber auch darum, dass dann nach einer anderen Lösung für die Nutzung und den Unterhalt der Marienkirche gesucht werden muss.
  • Eine zunehmend verwahrloste Kirche entspricht weder unserem Kirchenbild, noch täte es dem Stadtbild in Viernheim gut. Aber auch dies bliebe eine Option, sollten sich keine realisierbaren Ideen finden.
  • Bisher haben uns neben der Idee einer Kindertagesstätte nur Ideen erreicht, die die Marienkirche wie ein Museum behandeln oder einen zusätzlichen Friedhof. Es gab auch Ideen, die wir nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen haben.

 

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