Musical

Vaterunser

Datum:
Do. 25. Okt. 2018
Von:
Ronald Givens

Vielleicht kennen Sie das. Man schaut einen Film, weiß ganz genau, dass das ein Film ist, aber das Herz regt sich und es kommen die Tränen. Oder ein Lied, ein Stück aus der Bibel oder ein Gebet. Man hat es schon oft gehört, gelesen, gesungen oder gebetet, aber auf einmal schwingt noch etwas anderes mit und das Altbekannte ist ganz anders und neu.

Am Sonntag standen die Kinder unserer Kindertagesstätte Maria Ward und die Projektgruppe FaKiMus (Familienkirchenmusik) unserer Pfarrei nach dem Gottesdienst auf den Altarstufen und haben das Musical „Vater Unser“ gesungen, gespielt und musiziert.

Eva Maria Renner hat nicht nur mit den Kindern und Erwachsenen geprobt, und die Lieder eingeübt, sie hat auch die Lieder selbst geschrieben. Ihr Sohn saß an der Orgel und hat die Sänger-innen begleitet.

Die Geschichte von einer Frau und ihren Alltagssorgen, von ihrer Begegnung mit Jesus, war so gespielt und aufgebaut, dass jeder beim Zuhören für sich sagen konnte: „ja das kenn ich aus meinem Leben.“ Auch wenn die Kostüme, und die Umwelt in der Zeit Jesu spielten, war es doch im Heute verankert.

Und dann geschah etwas für mich Unerwartetes. Die ganze Handlung lief darauf hinaus, dass Jesus sein Gebet weiterschenkt. Er lehrt die Frau, Ihre Freunde und ihre Familie sein Gebet, das Vater unser. Der Chor aus Erwachsenen und Kindern hat das Vaterunser schließlich angestimmt und viele von denen, die gekommen waren, das Musical mitzuerleben, haben eingestimmt, und das Gebet des Herrn mitgesungen. Ich kannte die Melodie, ich kannte das Gebet, ich habe es in dieser Melodie schon oft im Gottesdienst gesungen, aber als wir da standen und beteten, habe ich eine Gänsehaut bekommen, weil das Vaterunser mich ganz anders gepackt und berührt hat als sonst.

Solche Moment kann man nicht machen. Eva Maria Renner hat mit der Gruppe geprobt, aber was letztlich die Herzen erreicht, konnte keiner wissen oder planen. Ich war danach sehr dankbar, weil ich für mich erlebt habe, dass Gottes Geist ganz unterschiedlich wirkt und dass er dafür Menschen braucht, die den Mut haben sich hinzustellen und zu sagen: ich sing euch jetzt mal meinen Glauben vor. Danke an alle Beteiligten.