Nacht der Lichter

Verabschiedung in Dankbarkeit

Datum:
Di. 14. Jan. 2020
Von:
Christina Feifer

Liebe Freundinnen und Freunde der Nacht der Lichter,

Wer hätte das gedacht? Mehr als 15mal erstrahlte die Hildegardkirche am Jahresende im Licht von tausenden Lichtern. Von  Installationen, Texten, Bildern und Mustern ließen sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher ansprechen. Für viele ist es zu einem festen Termin im Jahr geworden, einem Ritual zum Jahresabschluss. Unzählige Begegnungen vor und in unserer Kirche erfreuten Große und Kleine. Jahr für Jahr haben wir uns ein Motto einfallen lassen: Stern, Engel, Stein, Hildegard, Weg, Farben der Schöpfung, Sehnsucht, Wüste, Richtungswechsel, Wünsche, Lebensmelodie, Anfänge, Lebenswege… und ließen unserer Kreativität und Phantasie freien Lauf. Angesichts dieser Fülle lässt uns unser Gedächtnis im Stich!  Wir blicken unendlich dankbar auf diese Zeit zurück und behalten die vielen strahlenden Augen, das geflüsterte Danke, die freudige Umarmung und auch so manche Träne der Rührung in liebevoller Erinnerung. Wir haben euch sehr gerne an unseren Ideen und Gedanken teilhaben lassen und werden diese überwältigende Resonanz nie vergessen.

Wir sind sicher, dass kaum jemand so lange in diesem Kirchenraum gekniet hat und so viele Ecken und Winkel kennt! Wir wurden viel gefragt, doch zwei Fragen kamen jedes Jahr: „Wie viele Kerzen habt ihr dieses Jahr angezündet?“ (das fragten überwiegend die Männer) und „Wie viele Stunden habt ihr zum Aufbauen benötigt?“ (das war eher die Frage der Frauen)

Über die Jahre waren es etwa 45.000   Lichter und etwa  540  Arbeitsstunden und unzählige

Bastel-, Mal- und Schnipselaktionen. Unmöglich wäre dieses Projekt umsetzbar gewesen ohne die tatkräftige Unterstützung so vieler helfender Hände. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an unsere Familien, die nicht immer die Wahl hatten.

Die Nacht der Lichter ist unser ganz persönliches Glaubenszeugnis, Ausdruck unserer Spiritualität  und soll der Vielfalt der Berührung Gottes in unserem Leben Ausdruck geben, der Freude des Augenblicks und dem Segen des Loslassens. Viel Persönliches aus unserem Leben, unsere Wünsche, Träume und Sehnsüchte, unsere Gotteserfahrungen und unsere Gebete sind in diese Nächte hineingeflossen.

 

Seit etwa 5 Jahren machen wir uns Gedanken über Terminwahl und Arbeitsaufwand.

Nach vielen Gesprächen und Überlegungen steht unsere Entscheidung fest:

Wir verabschieden uns mit einem Herzen  voller Dankbarkeit. Es war uns wahrhaftig eine Ehre. Wir wollen nicht einfach aufhören, sondern noch einmal einen Schlussakkord erklingen lassen, ein Feuerwerk erstrahlen lassen.

Wir haben erfreut und sehr berührt wahrgenommen, wie viele diesen letzten Abend genossen und ausgekostet haben. Es wurde verstanden: So wie die Kerzen sich langsam verzehren, wird alles vergehen. Alle dürfen sich immer wieder gerne an die Nacht der Lichter erinnern.

Wir lassen los und haben Herz und Geist frei für neue Projekte.

Judith Diesterweg und Christina Feifer