Österliche Umkehrzeit 2018

Psalmengebete

Datum:
Mi. 14. März 2018
Von:
Ronald Givens
Mittwoch 14.03.18

Behutsam faltet sie die weiße, schmutzige Plastiktüte zusammen. Sie steckt sie in ihre schwarze Umhängetasche.

Auf dem Förderband an der Kasse liegt nur der weiße, kleine Wertbon für Pfandflaschen. Unwillkürlich schaue ich mir ihren grauen Mantel an. Er ist sauber. Ich bin unsicher, ob das leere Band und der Wertbon bedeuten, was ich denke. Urteile?

Die Kassiererin schaut sie missbilligend an. Mit strengem, vorwurfsvollem Blick, zahlt sie ihr das Pfand aus. Die Frau nimmt das Geld ganz ruhig, freundlich, still.

Als ich vom Parkplatz des Supermarktes fahre, sehe ich die Frau in ihrem grauen Mantel, mit der schwarzen Umhängetasche wieder.

Sie steht an dem Gebüsch, das den Parkplatz eingrenzt. Sie hat sich gebückt. Hebt etwas auf,  hält dann eine leere Flasche in der Hand, begutachtet sie und legt sie in die weiße, schmutzige Tüte, die sie wieder hervorgeholt hat.

 

 

Psalm 12: 2 HERR, komm mir doch zu Hilfe! Ich kenne keinen Menschen, der dir noch die Treue hält. Auf keinen kann man sich mehr verlassen. 3 Jeder belügt jeden. Wie leicht kommen ihnen Komplimente über die Lippen, aber das ist nichts als Heuchelei. 4 HERR, rotte diese Schmeichler aus, ja, bring diese Angeber zum Schweigen! 5 Sie prahlen: »Wir erreichen alles, denn wir sind gewaltige Redner; gegen uns kommt keiner an!« 6 »Doch – ich!«, spricht der HERR, »jetzt will ich eingreifen, denn die Schwachen werden misshandelt, und die Armen seufzen, weil man ihnen hart zusetzt. Ich werde die Unterdrückten befreien!« 7 An den Worten des HERRN gibt es nichts zu rütteln. Sie sind eindeutig und klar, wie durch und durch gereinigtes Silber.