Pfarrversammlung

zum Namensfindungsprozess

Datum:
Fr. 5. Mai 2023
Von:
Angela Eckart

Es war eine unglaubliche dichte Atmosphäre am gestrigen Abend im großen Saal des Pfarr- und Jugendraumes.

Rund um den Namensfindungsprozess hatten die Gremien des Pastoralraums alle Interessierten aus der Gemeinde zur Pfarrversammlung eingeladen.

Was leitet uns?

Mit einem geistlichen Impuls von Pfarrer Dr. Ronald Givens wurde die Pfarrversammlung eröffnet.

Anschließend zeigten die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Ursula Scheidel und Koordinatorin Angela Eckart - anhand der vier Grundvollzüge der Kirche - auf, was den Pastoralraum Viernheim in seinem Handeln leitet und ausmacht.

Die Heiligen und ihre Vita

Mit berührenden Worten brachten die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend ins Wort, welchen Namen sie für die neue Pfarrei favorisieren, was sie am Namensgeber*in fasziniert.

Ergänzt wurden diese persönlichen Gedanken der Gemeinde durch die Lebensgeschichten der Heiligen sowie den theologischen und historischen Hintergrund, die Pfarrer Dr. Givens darlegte.

Es war ein aufmerksames Zuhören, ein gutes Nachfragen und ein respektvolles Miteinander auf der Suche nach einem Namen für die neue Pfarrei, bevor in der Pfarrversammlung mit einem Klebepunkt einen Namensvorschlag favorisiert werden konnte.

Die drei Favoriten

Nach einer kurzen Pause wurden die Ergebnisse des Wochenendes und der Pfarrversammlung vorgestellt.

Fast 70 Namensvorschläge wurden bis Ostermontag von der Gemeinde eingereicht. Darunter gab es Mehrfachnennungen von Namen. 33 Vorschläge erfüllten die Vorgaben des Bistums. 

Nach einer Abfrage der Gottesdienstbesucher am letzten Wochenende zu ihren drei Favoriten mit Klebepunkten und einem intensiven Austausch in der Pfarrversammlung, zu dem von den Gremien alle Interessierten aus der Gemeinde eingeladen waren, kristallisierten sich drei Favoriten für den Namen der neuen Pfarrei heraus:

Maria von Magdala
Johannes XXIII.
Katharina von Siena.

Das Ergebnis beider Abstimmungen ist nahezu gleich:

Maria von Magdala fand die meiste Zustimmung. Sowohl bei den Mitfeiernden in den Gottesdiensten als auch bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Pfarrversammlung wurde der Name am häufigsten gewählt.

Fast gleich auf lagen Johannes XXIII. und die heilige Katharina von Siena, aber mit Abstand zum Favoritennamen. 

Austausch in der Pfarrversammlung über die drei Favoritennamen

Beim anschließenden Austausch über die drei Favoriten wurden in der Pfarrversammlung auch Bedenken ins Wort. Bei der Wahl auf Johannes XXIII. könnten sich die Gemeindemitglieder nicht berücksichtigt fühlen. So wurde der Wunsch aus der Pfarrversammlung geäußert, dass der Name für den Beginn einer neuen Pfarrei steht und der Bischof einen der beiden Frauenname wählt. 

Der Name der Pfarrei Johannes XXIII. wurde im Februar 2011 aus den beiden Pfarreien St. Aposteln und St. Marien eingerichtet, die damals ihre Namen ablegten.

Einerseits sei der Name Johannes XXXIII. bei beiden Abstimmungen so häufig gewählt worden, weil die Gemeinde von dem Heiligen, dessen Reliquie sich im Altar der Apostelkirche befindet, und seiner Lebensbotschaft für die Menschen von Kirche und Welt begeistert seien. Aus diesem Grund könne der Name deshalb nicht einfach aus der Ergebnisliste gestrichen werden.  

Über Maria von Magdala gab es eine intensiven Austausch, da bereits eine andere Pilot-Pfarrei auf dem Pastoralen Weg diesen Namen beim Bischof eingereicht hat und auch weil diese Frauenfigur durchaus umstritten ist.

Die Favoriten und ihre Lebensbotschaft

Als Apostolin Maria von Magdala steht sie für die Wertschätzung der Rolle von Frauen in der Kirche – für viele Christen in Viernheim wohl ein ausschlaggebender Grund für die Wahl. Sie wird auch als Sünderin und von Dämonen Besessene beschrieben.

Als starke Frau gilt auch Katharina von Siena. Die Kirchenlehrerin, die in Siena geboren ist, kämpfte gegen Widerstände in der eigenen Familie und in der Kirche, kümmerte sich um Notleidende und Bedürftige in ihrer Heimatstadt, war beliebte Ratgeberin und gilt als Schutzpatronin Europas.

Papst Johannes XXIII. zeichnet sich dadurch aus, dass er keine keine Berührungsängste hatte, wohin er als Priester auch geschickt wurde. Mit der Einberufung des zweiten Vatikanischen Konzils brachte er einen anderen Geist in die katholische Kirche.   

An der Reihenfolge, wie die Namen nach Mainz eingereicht werden, soll trotz der regen Austausch der Pfarrversammlung nichts geändert werden.

Als nächsten Schritt werden die Namensvorschläge in der Pastoralraumkonferenz am 13.06. verabschiedet und anschließend an den Bischof nach Mainz zur Entscheidung eingereicht.

Dem Bischof wird aber die Zusammenfassung der Aussprache mitgeteilt, so dass man um die Vielschichtigkeit der Maria aus Magdala weiß, dass Katharina als Frau überzeugt und welche Bedenken es beim Namen Johannes XXIII. für die neue Pfarrei gibt. 

Danke an die Gemeinde

Ein herzliches Dankeschön sagen wir für alle Namensvorschläge, die eingereicht wurden und für den guten Austausch und das verständnisvolle Miteinander in der Pfarrversammlung.