Pilgerreise 2016: Berg Tabor und Schule in Nazareth

Datum:
Mo. 24. Okt. 2016
Von:
Ronald Givens
Schneckennudeln und Pausenlärm. Spende von 7000 Euro übergeben
Auch wenn Nazareth vom Berg Tabor aus gut sichtbar ist, und wir nach der Eucharistiefeier hoch oben auf dem Berg der Verklärung die Heimatstadt Jesu schon in den Blick genommen haben, war es doch eine weite Strecke bis der Bus die Salvatorian Sister School of Nazareth erreicht hatte.

Von oben ist alles oft klar und sieht einfach aus, aber unten im Gewühl der Gassen, der Unwägbarkeiten sieht es dann mitunter anders aus. Theorie und Praxis. 
Umso herzlicher war der Empfang in der Schule.

Eintausendfünfhundert Jungen und Mädchen werden fort unterrichtet. Vor sechzig Jahren haben die Salvatorianerinnen die Schule an einem Hang in Nazareth im wahrsten Sinn des Wortes hochgezogen, um gerade den schwachen Schülern, den armen Kindern eine Bildung und eine Chance zu geben. 

Kinder aus allen Schichten, christliche und muslimische, erhalten in der privaten Schule der Schwestern eine Förderung, die dazu führt, das mit Zentralabitur und externen Prüfern gut 93 Prozent ihren Abschluss schaffen.

Wichtiger aber ist fast noch, dass kein Kind fallen gelassen wird. Gerade die schwachen Schüler werden so gefördert, dass sie vorwärtskommen.

Und trotz dieser guten Arbeit, trotz dieser Chance gerade für die christlichen Palästinenser, trotz dieser Friedensarbeit wird seit letztem Jahr vom Staat Israel alles getan, um dieser Schule die Existenz zu nehmen.

In der Theorie haben die Christen von Nazareth eine faire Chance. In der Praxis werden sie doppelt benachteiligt. Von der muslimischen Palästinensern und vom Staat Israel. 

So saßen wir auch etwas bedrückt hoch oben in der Wohnung der Schwestern. Genossen die Gastfreundschaft bei Kaffee und köstlichem Gebäck. Unten lärmten die Kinder und Jugendlichen in ihren Schuluniformen auf den Pausenhöfen und oben erzählte die Schwester, dass sie noch nicht wissen, ob sie das Schuljahr auch zu Ende führen können, denn die Finanzierung ist nicht mehr gesichert und der Druck ist erdrückend.

Einen Umschlag mit 7000,00 Euro konnte unsere Gruppe aus Spenden aus unserer Pfarrei überreichen. Eine Hilfe gerade für die Kinder, deren Familien sich kein Schulgeld und keine Bildung leisten können.
Ein Zeichen, dass wir es für wichtig halten, dass die Kinder aus den christlichen Familien der Palästinenser von Nazareth eine Chance bekommen. Und ein Zeichen dass es uns nicht gleichgültig ist, wie es den Schwestern und Brüdern im Nahen Osten ergeht.
Allen Spendern ein herzliches Vergelts Gott und ein großes Dankeschön aus Nazareth.