Pilgerreise 2016: Kloster Tabgha und Chorazim

Israel und Palästina

Datum:
So. 23. Okt. 2016
Von:
Ronald Givens
Ein kluger Rat Jesu
Heute Morgen waren wir zur Eucharistiefeier im Kloster der Benediktiner von Tabgha. Mit Blick auf den See, über Schilf und Steine hinweg, hinüber nach Tiberias und den Berg Arbel.
Schon gestern Abend waren wir im Kloster, ganz allein in der Stille der untergehenden Sonne. Da sind mir drei Fenster aufgefallen. Mit Alabaster verglast haben sie das warme Abendlicht in die Brotvermehrungskirche hineinfallen lassen. 
Als wir in den Ruinen von Chorazim standen, sind mir die drei Fenster wieder in den Sinn gekommen: Warmes, gutes Abendlicht haben sie hereingelassen, dass die ruhige Stimmung der Brotvermehrungskirche noch unterstrichen hat. Jetzt auf dem Marktplatz von Chorazim fiel mir das Wort von Jesus ein: selbst den Staub an unseren Füssen schütteln wir ab und lassen ihn euch zurück. So sollten seine Jünger auf dem Marktplatz, der Städte laut ausrufen, die seine Botschaft durch die Jünger nicht annehmen wollten, und sie ablehnen.
Was für ein Zeichen, wenn da welche stehen und den Staub abschütteln und sagen: euren Dreck, eure Ablehnung, das was uns beschmutzt, das nehmen wir nicht an und nicht mit, im Gegenteil, das lassen wir zurück. Bei euch.
Dieser Ratschlag Jesu, vom Staubabschütteln, ist eine Wohltat. Wie klug ist, abends nicht mit in die Nacht die Worte, die Erlebnisse mitzunehmen, die nur Schmutz, Staub und Last sind, und stattdessen ins Herz einzulassen was wärmt, was beruhigt, was es an guten Worten und Begegnungen im Laufe eines Tages gegeben hat. Eben so wie die drei Fenster in Tabgha. Zeichen der Dreifaltigkeit, deren innerstes Wesen die Liebe ist und die uns einlädt unserem Urbild ähnlich zu werden, indem wir das ins Innere einlassen und bewahren, was der Liebe gleich und ähnlich ist.