Taizéfahrt

Tag 2 Ein Tag auf dem Hügel

Datum:
Do. 8. Juni 2023
Von:
Dorothea Busalt

Um 7 Uhr kommen mir schon drei Jogger aus unserer Gruppe entgegen. Respekt. Ich laufe kurz zum Oyak und hole mir aus dem Automaten einen Cafe Noisette für 60 ct und genieße ihn in der Stille. Alles hier sehr günstig.

 

Morgens sind nur wenige unterwegs. Aber die Kirche ist schon auf. Und alle Texte für das Morgengebet sind schon gerichtet. Die Lichter an der Kirchenwand werden entzündet.

 

Fronleichnam, Feiertag in Deutschland, aber nicht hier. Heute war schon Eucharistiefeier in der Krypta und zum Morgengebet kommen die geweihten Hostien in die Oberkirche und werden nach dem Vater Unser ausgeteilt. So steht auch bei uns das Heilige Brot im Mittelpunkt. Ich denke an zuhause, wo alles für eine Mahlgemeinschaft mit Brot und Wein gerichtet wird und fühle mich verbunden. Später erzähle ich den Jugendlichen davon, wie in unserer Gemeinde zuhause gefeiert wird.

Die heutige Bibelstelle, die uns Pater Renard näherbringt und auslegt, handelt vom Beten und steht im 6. Kapitel bei Matthäus. Später in meiner Gruppe, die sich zur Hälfte aus unseren Firmlingen und Schülern einer Kölner Schule zusammensetzt, geht es auch um die Frage, was das Gebet für jeden bedeutet und worin der Unterschied besteht zwischen dem Gebet allein oder in Gemeinschaft.

 

Während des Mittagessens, wo sich unsere gesamte Gruppe immer an einem Ort trifft, frage ich, diesmal eher die Mädels – gestern waren die Jungs dran – was sie an dem Gebet in Taizé besonders finden.

Hier ein paar Antworten:

Mona: Die Stille tut gut. 8 Minuten Stille in jedem Gebet, das kriegen wir in unseren Gottesdiensten zuhause nicht hin. Die Gemeinschaft derer, die im Gottesdienst sind, ist Paula wichtig. Carolin meint, dass man in der Stille die Texte und Lieder gut nachhallen lassen kann. Sara bringt es auf den Punkt: Man ist in Gemeinschaft und kann doch gut für sich allein sein. Und wir sind uns darin einig, es ist toll, mit den Liedern zu beten und nicht mit Texten. Zuhause singen die Jugendlichen kaum mit, hier alle.

Am Nachmittag trifft sich jede Gruppe, um nochmals ins Gespräch zu kommen. Jeder Katechet bzw. Katechetin hat 10-12 Jugendliche. Die Gruppenleiter und auch die Jugendlichen sind zufrieden. Langsam lernt man sich besser kennen. Ich frage am Nachmittag an, ob wir ein Gespräch mit einem Bruder haben können. Morgen soll ich wiederkommen. Wir werden sehen.