Taizéfahrt

Tag 4 Begegnungen

Datum:
Sa. 10. Juni 2023
Von:
Dorothea Busalt

Begegnungen gibt es viele in Taizé. Und Thema ist immer wieder: was nehmen wir von den Begegnungen mit nach Hause? 

 

Gestern abend war es für alle eine besondere Begegnung mit dem Kreuz, das den ganzen Abend und die Nacht über in der Kirche zur Verehrung bereitlag. Nachdem die Brüder das Kreuz verehrt hatten, drängten aus allen Ecken der Kirche die Menschen zum Kreuz, Dicht an dicht, näher und näher, um endlich das Kreuz zu berühren. Unsere Jugendlichen haben das so beschrieben: man konnte alles ausblenden und hat sich nur auf den Moment konzentriert, es war berührend, befreiend. Es war sehr ungewohnt - weil das erste Mal – aber trotzdem ein gutes Gefühl. Und es kostete Überwindung vor allen Leuten. Heute früh brannten noch die zwei Lichter von gestern abend auf dem Kreuz als ich in die Kirche kam. Zwei Volunteers stellten es erst kurz vor dem Morgengebet wieder an seinen Platz.

In der Kleingruppe haben wir heute morgen überlegt, wie es hier war und was man so mitnimmt. Da waren zum Beispiel auch die vielen Schritte, die man normalerweise täglich nicht macht: 20.000 im Durchschnitt wurden gezählt. Oft sind es Schritte aufeinander zu, um in Begegnung zu sein oder aber auch um sich zurückzuziehen.

Und dann gibt es die Begegnung mit den anderen hinter dem Oyak am Abend, wo sehr lebhaft und laut  gesungen und erzählt wird. Vor dem Oyak stehen meist die Erwachsenen, die von ihren Erlebnissen aus ihren Gruppen erzählen und von den Erfahrungen, die sie jedes Mal wieder neu machen.

 

Auch interreligiöser Dialog ist in Taizé gut möglich. In Fabians Gruppe waren muslimische und jüdische Schüler zusammen mit evangelischen und katholischen Jugendlichen. Erstaunlich, wie offen sie miteinander umgegangen sind. Ein Gewinn für alle.

Begegnet sind wir zur Teezeit heute auch Freré Francis. Neben zwei anderen Gruppen hat er sich heute auch für uns eine Stunde Zeit genommen. Seine ersten Fragen waren an die Gruppe: was nehmt ihr von Taizé mit und legt auf einer Skala fest, was umsetzbar ist zuhause und was nicht. So war ein Ergebnis, dass das Gebet, wie es hier gebetet wird, nicht zuhause umsetzbar ist. Aber was möglich ist, ein anderes Miteinander mit kleinen Gesten einzuüben oder eine tägliche Gebetszeit, wie auch immer sie individuell aussehen kann. Im weiteren Gespräch kamen gnz unterschiedliche Fragen und Ansichten zur Sprache. So war es eine gute und wichtige Begegnung jetzt am Ende der Zeit in Taizé.

Heute abend feiern wir noch gemeinsam eine kleine Osternacht. Davon morgen mehr.

 

Livestream Auferstehungsfeier