Verschollen am Roten Kliff

Fischbrötchenschwund

Datum:
Di. 9. Okt. 2018
Von:
Ronald Givens

Bis Kampen waren sie beide noch dabei. Dann ging es vom Meer hinauf auf das Rote Kliff und durch die Dünen zur Bushaltestelle. Als wir aber an der Bushaltestelle durchgezählt haben, waren Leo und Julius weg. „Das gibt es doch nicht. Die waren doch die ganze Zeit da.“ Im selben Augenblick klingelte das Handy von Sebastian. Die beiden standen auf der Uwe Düne. 

Ein paar Minuten später großes Winken und erleichtertes Lachen. Wir waren wieder vollzählig. Stolz berichteten die beiden, wie sie geschaffte hatten, ohne eigenes Handy, uns zu informieren.

In List waren es dann fünf weniger. Nicht Kinder. Sondern fünf Fischbrötchen. Während alle anderen sich auf die Crêpes stürzten, verschwanden Simon und Sebastian bei Gosch. Fünf Fischbrötchen später war für die beiden, nach der langen Wanderung, die Welt wieder in Ordnung.

Beinahe wäre es heute morgen mit der Tour am Strand von List nach Kampen nicht geworden. Das ZDF drehte am Strand. Aber der Aufnahmeleiter war von der Gruppe beeindruckt, und ließ uns dann doch durch das Drehgelände. Matteo wäre sogar in die Nordsee gesprungen, wenn er dafür in den Film gekommen wäre. Ging aber nicht. Sie brauchten keinen Hintergrundschwimmer.

Rafael und Benedikt sammelten auf dem langen Weg alles was irgendwie nach Bernstein aussah. Alles hübsch, aber leider kein Bernstein. Die beiden blieben unverdrossen. Vier Stunden Wanderung und unzählige geöffnete Hände, die ihre Schätze präsentierten, immer wieder in der Hoffnung, dass diesmal einer dabei ist.

Am Ende stand nur noch die Frage im Raum: wie weit noch? wann sind wir da? Als Frau  Eckart Robin und Elisabeth vorgeschlagen hat, dass es morgen eine Geburtstagswanderung als Geschenk geben könnte, hielt sich die Begeisterung sehr in in Grenzen. Für heute erst einmal genug gewandert.

Beim Abendessen hielt sich der Oberfischbrötchenesser sehr zurück. Allen anderen aber merkte man deutlich an, dass ein ganzer Tag am Strand hungrig macht.