Wenn die Apostelkirche wieder offen ist

Klausurtagung

Datum:
Di. 24. Apr. 2018
Von:
Ronald Givens

Klausurtagung

 

An der Murmelgruppe scheiden sich die Geister. Zunächst ist eine Murmelgruppe schlicht die Möglichkeit mit seinen Stuhlnachbarn, in einem Sitzungsraum, in ein Gespräch zu kommen. Die Stühle werden kurzerhand umgestellt, und schon kann man in einer Kleingruppe seine Gedanken, seine Überlegungen austauschen. Im Raum wird ein Murmeln wahrgenommen.

In Neustadt an der Weinstraße waren solche Murmelgruppen sehr effektiv. Wenn über dreißig Menschen miteinander beraten, dann braucht es auch diese Murmelgruppen. In der Sitzungspause, im Plenum, auf dem Gang, bei Tisch, um zu beraten, zu überlegen und auch mal um zu streiten.

Ob so eine Murmelgruppe aber auch in den Gottesdienst passt? Daran scheiden sich die Geister.

Ganz und gar nicht haben sich die Teilnehmer der Klausurtagung des Pfarrgemeinderates an der Frage geschieden, ob es sinnvoll war, sich zwei Tage Zeit zu nehmen. Zwei sehr intensive Tage, um sich miteinander zu unterhalten und zu beraten. Über die Gestaltung der Apostelkirche.

Wie wir darin Gottesdienst feiern werden? Was für den Einzelnen Gebet bedeutet? Was braucht eine Pfarrei? Aber auch über so konkrete Fragen: wie wird die Gottesdienstordnung aussehen, wenn die Apostel Kirche wieder offen ist?

Dazu kam, dass es ab Sommer keinen Kaplan mehr in der Pfarrei geben wird. Wie werden wir dann die Gottesdienstordnung gestalten? Wie geht das mit den Notfällen, mit dem Krankenhaus, mit den Beerdigungen? Wie oft kann ein Priester an einem Tag Eucharistie feiern, ohne dabei die Freude am Feiern zu verlieren? Wie oft darf er das überhaupt? Was können, was sollen was dürfen nicht geweihte Gläubige?

Dr. Eduard Nagel aus Trier, vom dortigen Liturgischen Institut, hat gemeinsam mit Johannes Krämer, der Baudirektor des Bistums ist, das nötige Wissen und die wichtigen Impulse gegeben, damit der Kreis der an der Tagung Teilnehmenden beraten und entscheiden konnte, wie es nach der Eröffnung der Apostelkirche weitergehen wird. Thomas Klauder aus Viernheim hat die Tagung moderiert und das Gespräch immer wieder zusammengeführt.

Es waren emotionale Gespräche. Sehr intensiv und sehr anstrengend, weil alle gerungen haben. Einfache Lösungen gibt es nicht. Manche Emotion hat es gebraucht, damit alle gesehen haben: das ist wichtig.

Am Ende der Tagung war die Erwartung in die Gottesdienstfeiern in die neu gestaltete Apostelkirche sehr hoch. Mit Freude wird dem Tag entgegengeschaut, an dem dann vor Ort das gefeiert werden kann, was wir uns jetzt noch theoretisch erarbeitet haben. Auch eine Gottesdienstordnung für die Zeit, in der nur noch ein Priester in der Pfarrei zur Verfügung steht, ist erarbeitet. Ohne die oben angeführten Murmelgruppen wären diese Ergebnisse nicht möglich gewesen.

Dank auch an Ursula Scheidel und Angela Eckart, die die Tagung gemeinsam mit den Sekretärinnen der Pfarrei organisiert haben.

Die konkreten Ergebnisse der Tagung werden in der neuen Ausgabe des Horizontes, der zu Pfingsten erscheinen wird, vorgestellt.