Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Psalm 31,9) – Die Kraft des Wandels

Die Passions- oder Fastenzeit ist für uns Christinnen und Christen die Zeit, in der wir eingeladen sind, umzukehren und für das gute Leben aller Menschen aufzustehen. In diesen sieben Wochen vor Ostern hängt das MISEREOR-Hungertuch in allen katholischen Kirchen in Viernheim und lädt dazu ein, innezuhalten und uns auf seine eindrucksvolle Bildsprache einzulassen, die Zeugnis gibt von der Solidarität mit den Armen, Schwachen und Ausgegrenzten.  

Fastenzeit 2021

Konkret

Das neue Hungertuch der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez trägt den Titel: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum – Die Kraft des Wandels“.

Die schwarzen Linien des Bildes zeichnen das Röntgenbild eines Fußes, der mehrfach gebrochen ist. Der Fuß gehört zu einem Menschen, der bei einer Demonstration in Santiago de Chile durch die Polizei schwer verwundet worden ist.

Das Röntgenbild ist im Original auf Bettwäsche aus einem Krankenhaus und einem Frauenkloster gemalt. Dadurch vereint das Bild Krankheit und Heilung.

Auf dem „Platz der Würde“, an dem die Verletzung entstanden ist, hat die Künstlerin Staub gesammelt und in die Laken gerieben.

Die Schnittmuster erinnern an verletzte, zusammengenähte Haut, die sie mit goldenem Zickzack zusammengenäht hat, um Heilung zu ermöglichen.

Die verwendeten Materialien Zeichen-Kohle, Staub und Leinöl verweisen auf das Sterben Christi und unser eigenes Leiden. Gold und Blumen stehen symbolisch für Hoffnung und Liebe.