diamond-1475978_1280 (c) Bild von Lars Plöger auf Pixabay

Ein Mutmach-Wort

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Datum:
Di. 2. März 2021
Von:
Doris Gensler

Aus dem Rodgau erreichte uns diese wunderbar-wertschätzende E-Mail von Dekan Willi Gerd Kost an die Pfarrsekretärinnen im Dekanat:

Liebe Sekretärinnen,

woran denken Sie spontan, wenn Sie das Wort "Diamant" hören?
Wahrscheinlich an die neue "Diamant-Software" und die damit einhergehende Umstrukturierung im Finanzwesen des Bistums Mainz. Und dann läuft auch schon das Kopfkino an: Sie denken vielleicht
an einige Überstunden,
an viele E-Mails aus Mainz,
an die Grenzen ihrer Belastbarkeit,
an Video-Konferenzen,
an den Pastoralen Weg,
an Vieles was noch ungeklärt ist, . . .

Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie auch öfters im Stillen denken: Wo soll das Ganze noch hinführen? Oder dass Sie am liebsten den ganzen Kram einmal hinter sich lassen und einfach die Flucht nach vorn antreten würden.

Ich kann das sehr gut verstehen, weil ich das in unseren beiden Pfarrbüros in Dietesheim und Lämmerspiel sehe, was die Pfarrsekretärinnen alles zu bewältigen haben: erste Ansprechpartnerin in vielen Anliegen sein, Corona-Listen führen, Telefondienst, Arbeit am PC, Kassen führen, Korrespondenz und von Leuten die Launen ertragen und natürlich freundlich sein, wenn Publikumsverkehr ist.

Für diese herausfordernde Arbeit möchte ich Ihnen allen heute von Herzen danken.

Ihre Arbeit ist so wichtig für den Pastoralen Weg, auch wenn sie oft unterschätzt wird. Sie und ihr Engagement sind wirklich systemrelevant, und das nicht nur in Corona-Zeiten.

Jetzt möchte ich Ihnen aber auch sagen, woran ich denke, wenn ich das Wort "Diamant" höre:

Ich denke an einen großen Berg, in den ein Tunnel hineingebohrt werden soll.
Die Spitze des Bohrers, die sich in den Stein frisst, ist aus Diamant.
Das ist für mich zur Zeit die Situation auf dem Pastoralen Weg:
Wir bohren uns mühsam einen Weg durch hartes Gestein. Wir haben nur eine ungefähre Richtung. Aber wir hoffen, dass wir dann auch den Durchbruch schaffen, dass der Weg frei wird für eine neue Form der Zusammenarbeit in einer neuen Pfarrei mit vielen Möglichkeiten.

Aber noch ist es nicht geschafft. Bis zum endgültigen Durchbruch dauert es noch etwas.
Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Kraft, den Mut, auch mal "Nein" zu sagen, wenn eine Grenze erreicht ist, und nutzen Sie die Möglichkeit, mit anderen Kolleginnen im Austausch zu bleiben. Lassen Sie auch einmal "5" gerade sein, denn das nimmt Druck weg und schenkt innere Gelassenheit.

Der Pastorale Weg ist kein Spaziergang auf breiter und ebener Straße, sondern vielmehr ein Weg, der beim Gehen erst entsteht. Denken wir an den schönen Psalm 23: Der Herr leitet uns auf rechten Pfaden, er lässt uns lagern auf grünen Auen. Egal wie der Weg auch verläuft, wir brauchen uns nicht zu fürchten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnete Tage der Vorbereitung auf das Osterfest.

In dankbarer Verbundenheit

Dekan Willi Gerd Kost